Die Horrorfilm-Reihe Kinder des Zorns geht in diesem Jahr in die elfte Runde und landet mit dem neuesten Teil sogar im Kino. Findet dieses Prequel endlich wieder einen guten Dreh, um die Horrorfans zu begeistern?
Titel | Kinder des Zorns |
Jahr | 2020 |
Land | USA |
Regie | Kurt Wimmer |
Drehbuch | Kurt Wimmer |
Genre | Horror |
Darsteller | Elena Kampouris, Kate Moyer, Callan Mulvey, Bruce Spence |
Länge | 93 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren freigegeben |
Verleih | Plaion Pictures |
Die Handlung von Kinder des Zorns (2020)
In einer abgelegenen Stadt in Nebraska möchte die Teenagerin Bo endlich den Absprung schaffen und in Boston Mikrobiologie studieren. Denn der von Maisfeldern umgebene Ort ist in jeglicher Hinsicht verkommen. Vor allem haben die Erwachsenen in ihrer Gier nach mehr die Felder ausgebeutet und den Ertrag damit über Jahre ruiniert.
Die Kinder der Stadt um die 12-jährige Anführerin Eden (Kate Moyer) sind nicht mehr bereit, für die Fehler ihrer Eltern zu bezahlen, und übernehmen in einem blutigen Feldzug das Kommando. Dabei scheint Eden nicht nur ihrer eigenen Agenda zu folgen, sondern einem Maisdämon („ihm, der hinter den Reihen geht“) zu gehorchen.
Es begann mit Stephen King
Die Kurzgeschichte Children of the Corn von Stephen King erschien erstmals 1977 im Penthouse-Magazin und handelt von einem Paar, das in einer abgelegenen Kleinstadt Nebraskas auf eine Gruppe gewalttätiger Kinder trifft. Diese kontrollieren den kleinen Ort und huldigen einem Dämon in den Kornfeldern.
Dem Boom der King-Verfilmungen in den 80er-Jahren folgend landete die Verfilmung mit Linda Hamilton bereits 1984 in den Kinos. Finanziell durchaus erfolgreich ist selbst der Urfilm von Fritz Kiersch heute nicht mehr der Rede wert.
Trotzdem folgten bis heute 9 Fortsetzungen und ein TV-Remake in den 2000ern, die mit der Zeit in den absoluten Niederungen des Heimkinomarkts verschwanden.
Unter diesen Vorzeichen schien der bloß Kinder des Zorns (2020) genannte aktuelle Teil direkt zum Scheitern verurteilt.
Aber sowohl die Ausrichtung als Prequel bzw. Reboot des Originals als auch Kurt Wimmer (Equilibrium, The Expendables 4) als Autor und Regisseur weckten zumindest vorsichtiges Interesse.
Prequel-Reboot-alles-noch-mal-neu?
Während Linda Hamilton im Original in eine Stadt kam, die bereits von Kindern regiert wurde und Erwachsene zu Freiwild erklärte, sehen wir hier noch die letzten Tage der Erwachsenen.
Was als Prequel durchaus seinen Reiz haben könnte, ist dabei aber mehr als dürftig ausgefallen. Denn dass die Stadt moralisch verkommen sein soll und die Erwachsenen nur an sich selber (und ihren Profit durch den Mais) denken, wird gebetsmühlenartig von den Figuren aufgesagt, aber nie wirklich gezeigt und spürbar gemacht.
Da muss schon zu Beginn ein dramatisches Ereignis mit zahlreichen Toten herhalten, um plakativ auf den Punkt zu bringen, dass die Rebellion der Kinder gerechtfertigt ist.
Zugleich rebootet Kinder des Zorns (2020) dabei auch die Ursprungsgeschichte, weil die bekannten Kinder-Figuren wie der charismatische Anführer Isaac oder der markante Handlanger Malachai nicht wieder auftreten.
Stattdessen wird die selbstbewusste Eden zur Anführerin, die sich selbst als rote Königin (Alice im Wunderland) sieht und vom Monster im Mais angetrieben wird.
Das Ganze spielt die junge Kate Moyer mit sichtbarer Lust und Freude und überstrahlt dabei den insgesamt mehr als schwachen Cast und vor allem Hauptfigur Bo, die inhaltlich nichts zu bieten hat und von Elena Kampouris nur mit der gleichen Schreckensmiene gespielt wird.
Unglaubwürdig, aber vor allem gähnend langweilig
Dass Kinder eine ganze Stadt übernehmen und die Erwachsenen unterwerfen, war seit jeher unglaubwürdig. Nur blöd, dass Kinder des Zorns (2020) als Prequel genau dieses Ereignis abbilden muss.
Da wachen plötzlich alle Erwachsenen im örtlichen Knast des Sheriffs auf oder landen wenig später in einer Grube am Rande des Maisfelds. Statt einer irgendwie nachvollziehbaren Erklärung setzen auffällige Schnitte das Publikum vor vollendete Tatsachen.
Abseits der Logik-Probleme, denen man im Horror-Genre durchaus mit Wohlwollen begegnen sollte, ist Kinder des Zorns (2020) aber auch nur ein laues Lüften. Wimmer empfiehlt sich hier in keiner Weise für weitere Regiearbeiten, weil ihm völlig das Gespür für Atmosphäre und Spannungsaufbau fehlt.
Da bleiben am ehesten noch die wenigen, aber durchaus expliziten Gewaltspitzen in Erinnerung, die zwar nicht nötig gewesen wären, aber sich zumindest einmal klar an das Zielpublikum richten. Auch dass das heimlich die Strippen ziehende Wesen im Mais hier endlich mal als CGI-Monster auftritt, ist nett gemeint, aber optisch wenig gelungen.
Unser Fazit zu Kinder des Zorns (2020)
Ein Release im Kino, ein passables Budget von 10 Millionen und Hollywood-Größe Kurt Wimmer als Autor sowie Regisseur: Die Vorzeichen für das Prequel Kinder des Zorns (2020) standen gar nicht mal so schlecht.
Doch Pustekuchen, denn hinter dem schönen Schein steckt ein weiterer austauschbarer Aufguss der Reihe, der sowohl schlecht inszeniert als auch geschrieben ist. So ist der Film nur Fans und eisernen Komplettisten der Reihe zu empfehlen, die bereits wissen, worauf sie sich einlassen.
Unsere Wertung:
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© Plaion Pictures
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