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Natasha Lyonne und Charlie Barnett stehen eng beieinander im Wohnzimmer. Im Hintergrund ist grünes, schwummeriges Licht, ihre Stimmung scheint sehr gut, beide wirken sehr gelassen - Matrjoschka Staffel 2.

Matrjoschka Staffel 2

Vier Jahre sind seit den Ereignissen in Matrjoschka vergangen, und auch in Staffel 2 wird Natasha Lyonne in ein Zeitphänomen hineingezogen, dass es zu ergründen gilt. Ob sich das lange Warten gelohnt hat, erfahrt ihr in unserer Review!

TitelMatrjoschka Staffel 2 (OT: Russian Doll Season 2)
Jahr2022
LandUSA
RegieNatasha Lyonne, Alex Buono
DrehbuchNatasha Lyonne, Allison Silverman, Zakiyyah Alexander, Alice Ju, Lizzie Rose, Cirocco Dunlap
GenreSerien
DarstellerNatasha Lyonne, Charlie Barnett, Chloë Sevigny, Elizabeth Ashley, Sharlto Copley, Greta Lee, Irén Bordán, Annie Murphy
Länge207 Minuten
FSKn/v
VerleihNetflix
Natasha Lyonne schaut skeptisch drein, hinter ihr sieht man verschwommen eine Kreuzung im nächtlichen New York - Matrjoschka Staffel 2.
Nadia fühlt sich wieder einmal verloren in der Zeit © Netflix 2022

Die Handlung von Matrjoschka Staffel 2

Am Vorabend ihres 40. Geburtstags steigt Nadia (Natasha Lyonne) in eine New Yorker U-Bahn. Sie erreicht zwar ihre Zielstation, doch die Leute dort kleiden und verhalten sich für sie komisch. Kein Wunder, denn sie befindet sich plötzlich im Jahr 1982. Nach einer Begegnung mit dem zwielichtigen Chez (Sharlto Copley) muss sie nach einem Blick in den Spiegel entsetzt feststellen, dass sie sich im Körper ihrer hochschwangeren Mutter Lenora (Chloë Sevigny) durch die Vergangenheit bewegt.

Doch Nadia ist hart im Nehmen und begreift dies als Chance, all das zu ändern, was Lenora ihrer Meinung nach in der Vergangenheit verbockt hat. Zuerst einmal will sie sich um den Verbleib der verschwundenen Krügerrand-Münzen kümmern, die sie als Symbol für einen besseren Start ins Leben für sich sieht. Das erweist sich aber als gar nicht so einfach. Ihre Bemühungen haben zahlreiche Konfusionen in der Zeitachse zu Folge, die Auswirkungen auf nicht nur ihre Zukunft, sondern auch die ihrer Freunde und vor allem die ihrer Tante Ruth (Elizabeth Ashley) haben.

Zur gleichen Zeit hat auch Alan (Charlie Barnett) ein ähnliches Erlebnis. Doch das Ziel seiner U-Bahn ist Ost-Berlin des Jahres 1962…

Hohe Erwartungen

Als Matrjoschka, international als Russian Doll vermarktet, im Februar 2019 auf Netflix veröffentlicht wurde, war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass dies eine der besten Serien des Jahres sein würde. Das Konzept der Zeitschleife, in der Protagonistin Nadia gefangen schien, war frisch, innovativ und offen für eine variantenreiche Ausgestaltung. Selbst das eher kryptische Ende der ersten Staffel konnte den grandiosen Eindruck, den die Serie hinterließ, kaum schmälern. Drei Jahre sind verstrichen, bis nun endlich die zweite Staffel vorliegt. Und viele Fans haben sich seither gefragt, wie man diese Geschichte fortsetzen will und welche Überraschungen einen hier erwarten.

Chloë Sevigny geht im langen Mantel und mit dicken Babybauch abendlich spazieren - Matrjoschka Staffel 2.
Auch Mutter Lenora rückt dieses Mal stärker in den Fokus © Vanessa Clifton/Netflix 2022

Wie schon aus der Inhaltsangabe zu entnehmen ist, beträgt der vollzogene Zeitsprung zwischen beiden Staffeln sogar vier Jahre. Statt einer Zeitschleife haben wir es nun mit einer Zeitreisegeschichte zu tun. Nadia blickt ihrem 40. Geburtstag entgegen, scheint ein weiteres Mal gedanklich über ihr Leben Bilanz gezogen zu haben. Denn als sie eine vermeintlich harmlose U-Bahn-Fahrt knappe 40 Jahre zurück katapultiert, bekommt sie die Chance, die Lebensumstände ihrer Mutter Lenora zu diesem Zeitpunkt noch näher, quasi am eigenen Leib, kennenzulernen. Doch ihr Hauptaugenmerk gilt den verschwundenen Krügerrand-Münzen, die schon zum Ende der ersten Staffel ein handlungstreibendes Element darstellten.

Abenteuer in der Vergangenheit

Der Versuch, ihre Mutter oder ihren möglichen Vater Chez davon abzuhalten, die Münzen verschwinden zu lassen, bzw. später dann ihren Verbleib zu klären, führt sie nicht nur zu ihrer Familie im New York der 80er. Nadia verfolgt zeitweise auch die Spuren ihrer Sippschaft und eines sagenhaften „Goldzuges“ der Nazis in Europa und sogar zu einem noch früheren Zeitpunkt in der Vergangenheit. Sie lernt aber dadurch auch ihre Mutter besser kennen und verstehen, und sie verbringt Zeit mit der jüngeren Version ihrer geliebten Tante Ruth und auch ihrer Großmutter Vera.

Die ganze Sache entwickelt sich allmählich zu einer fixen Idee, von der sich Nadia nicht mehr abbringen lassen will. Ihr teils selbstsüchtiges Gebahren, ihre Jagd nach einem besseren Leben durch eine weniger verpfuschte Vergangenheit, mutet dabei wie eine Midlife Crisis an. Ihr ist nicht bewusst, oder teils auch egal, wie sich ihr Handeln auf die Zeitlinie und damit auch die Personen um sie herum auswirkt. Das Ergebnis präsentiert sich schließlich als genauso verheerend wie scheinbar unumkehrbar.

Alan erlebt, wie schon erwähnt, nebenher sein eigenes Abenteuer in Ost-Berlin 1962. Da dies aber erst recht spät in der zweiten Staffel eingeführt wird, wollen wir an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen.

Natasha Lyonne klammert sich an Annie Murphy, die telefoniert. Dabei sitzen sie rauchend an einem Holztisch auf einem schwarzen Ledersofa - Matrjoschka Staffel 2.
Nadia genießt es, Zeit mit der jüngeren Tante Ruth zu verbringen © Vanessa Clifton/Netflix 2022

Alte Bekannte in jüngeren Ausführungen und viel Zeitkolorit

Das Autorenteam um Natasha Lyonne tut gut daran, sich nicht an die famose erste Staffel zu klammern, um deren Mysterium eventuell doch noch ausformulieren zu wollen. Stattdessen ersann man eine spannende Zeitreisegeschichte, die die Figuren und ihre Motivationen weiter vertieft. Und um es mal vorweg zu nehmen, auch diese Staffel endet sehr kryptisch und lässt Erklärungen größtenteils missen. Aber das sollte Fans der ersten Staffel kaum überraschen.

Neben Lyonne selbst und Charlie Barnett gibt es ein Wiedersehen mit u.a. Greta Lee und Rebecca Henderson als ihre besten Freundinnen Maxine und Lizzy, Chloë Sevigny als Mutter Lenora und natürlich Elizabeth Ashley als Tante Ruth. Letztere wird in der 82er-Version von Annie Murphy dargestellt. Aber auch weitere alte Bekannte feiern ihr Stelldichein, zum Teil in wichtigen Schlüsselrollen. Ein kleiner Besetzungscoup ist den Produzenten sicherlich mit Sharlto Copley gelungen. Er spielt Chez, den On-/Off-Freund ihrer Mutter, dem sie schon in der ersten Folge über den Weg bzw. in die Arme läuft.

Natasha Lyonne steht in einem Zimmer, das mit Postern der frühen 80er behangen ist, und hält eine Babypuppe in der Hand - Matrjoschka Staffel 2.
Auf stimmige Details wird in Staffel 2 viel Wert gelegt © Netflix 2022

Zeitkolorit wird in Staffel 2 von Matrjoschka dabei stets groß geschrieben. Die Produktion erweckt das New York der frühen 80er-Jahre eindrucksvoll zum Leben. In den U-Bahn-Stationen patroullieren die „Guardian Angels“, genauso vermitteln die Kleidung, Autos und die Sprache, aber auch Plakate, Nachrichten und Einrichtungsgegenstände immer das Gefühl einer richtigen Zeitreise. Untermalt wird das Ganze von einem passenden Soundtrack zeitgenössischer Musiker, der sich aber gelegentlich künstlerische Freiheiten in der Wahl der Songs nimmt.

Unser Fazit zu Matrjoschka Staffel 2

Es war sicherlich eine schwierige Aufgabe, Matrjoschka fortzusetzen. Doch Staffel 2 gelingt es, einen weiteren Kunstgriff zu vollführen, dem Konzept treu zu bleiben und die Geschichte dadurch zu vertiefen. Es fehlt vielleicht ein wenig die Leichtfüßigkeit des Vorgängers, auch ist das Thema Zeitreise nicht mehr ganz so frisch wie die Zeitschleife. Doch das vermögen die trotzdem originelle Geschichte, die sympathischen Figuren und auch die ein oder andere überraschende Wendung locker wieder wett zu machen. Wer schon die erste Staffel mochte, wird sich in Matrjoschka Staffel 2 sofort heimisch fühlen.

Die komplette zweite Staffel der Serie steht seit dem 20. April auf Netflix zum Abruf bereit!

Unsere Wertung:

 

 

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© Netflix

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