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Der ikonische Star-Wars-Antagonist Darth Vader in einem dunklen Raum mit einzelnen roten Lichtern.

Erster Eindruck zu Obi-Wan Kenobi

Ist es das Comeback des Jahres? Für Star-Wars-Fans mit Sicherheit! Für die neue Disney+-Serie wird Ewan McGregor nochmal zum Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi. Ob es sich gelohnt hat, erneut den braunen Umhang überzustreifen, erfahrt ihr im ersten Eindruck zur Miniserie!

OBI-WAN KENOBI Trailer German Deutsch (2022) Disney+

TitelObi-Wan Kenobi
Jahr2022
LandUSA
RegieDeborah Chow
DrehbuchJoby Harold, George Lucas, Andrew Stanton, Hossein Amini, Stuart Beattie, Hannah Friedman
GenreSerien
DarstellerEwan McGregor, Hayden Christensen, Moses Ingram, Joel Edgerton, Bonnie Piesse, Kumail Nanjiani, Indira Varma, Rupert Friend, O’Shea Jackson Jr., Sung Kang, Simone Kessell, Benny Safdie
Länge6 Folgen jeweils ca. 45 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
StreamingdienstDisney+
Das Plakat zu Obi-Wan Kenobi zeigt den Titelhelden leicht transparent und vollflächig und im Mittelpunkt des Bildes den ikonischen Schurken Darth Vader mit rotem Lichtschwert.
Das Plakat zur Miniserie Obi-Wan Kenobi © 2022 Lucasfilm Ltd. & ™. All Rights Reserved.

Obi-Wan Kenobi – Die offizielle Handlungsangabe

Die Geschichte beginnt zehn Jahre nach den dramatischen Ereignissen von Star Wars: Die Rache der Sith, als Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) seine bisher größte Niederlage erlitt: den Untergang und das Verderben seines besten Freundes und Jedi-Lehrlings Anakin Skywalker (Hayden Christensen), der sich als böser Sith-Lord Darth Vader der dunklen Seite zuwandte.

Erster Eindruck zu Obi-Wan Kenobi

Dieser Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit den ersten beiden Folgen der Serie, die zusammen am Starttag veröffentlicht wurden. Dementsprechend ist die Kritik auch nur auf den Auftakt bezogen und soll dazu dienen, den Lesern eine Hilfestellung bei der Entscheidung zu geben, ob sich auf Basis der ersten Eindrücke ein Blick rentiert.

!!! Kleine Spoilerwarnung!!!

Es wird in diesem Artikel allerdings auf konkrete Handlungen der ersten beiden Folgen eingegangen. Wer diesen Beitrag also liest bevor er die Episoden selbst gesehen hat, der sei an dieser Stelle vor Spoilern hierzu gewarnt!!! 

Wann und wo spielt die Geschichte?

Wer nicht nochmal zur Auffrischung die Prequel-Trilogie vor dem Start von Obi-Wan Kenobi geschaut hat, der darf sich über den kompakten Zusammenschnitt der wichtigsten Ereignisse daraus freuen, den man optional vor dem eigentlichen Start der Pilotfolge präsentiert bekommt. Die erste Episode startet dann nochmal mit einem kurzen Rückblick auf das Massaker im Jeditempel, als die Order-66 ausgerufen wurde und infolgedessen sämtliche Anhänger des Jediordens zur Exekution freigegeben wurden. Dann wendet man sich der Gegenwart der Miniserie zu, wo sich Obi-Wan auf dem Wüstenplanet Tatooine im Exil befindet und insgeheim den Sohn seines gefallenen Schülers Anakin Skywalker beobachtet und beschützt.

Zeitgleich landen einige Schergen des Imperiums, die sogenannten Inquisitoren, auf dem berühmten Sandplaneten. Ihr Ziel ist es, die letzten verbliebenen Jedi zu finden: Einer davon ist der titelgebende ehemalige Meister. So weit, so bekannt aus dem Trailer. Es folgt ein kleiner Spoiler aus der ersten halben Stunde, der hier trotzdem zum Zwecke der Besprechung erwähnt werden muss. Entgegen dessen, was viele erwartet haben, spielt hier nicht nur die Verbindung von Obi-Wan zum jungen Luke Skywalker eine Rolle. Recht schnell wird eine weitere Hauptfigur dieser Miniserie offenbart, nämlich die junge Leia Organa (Vivien Lyra Blair). Diese wächst anders als ihr Bruder auf einem fernen Planeten als Prinzessin heran.

Ewan McGregor trägt die Serie fast im Alleingang

Als bekannt wurde, dass Ewan McGregor in seine Rolle aus den Prequels zurückkehren wird, war der Jubel unter den Fans gigantisch. Die Trilogie, die uns die Vorgeschichte von Darth Vader erzählen sollte, ist beileibe nicht unumstritten. Darüber, dass McGregor eine fantastische Besetzung des jungen Ben bzw. Obi-Wan Kenobi war und ist, herrscht dagegen nahezu Einigkeit. Dass er schauspielerisch seit Die Rache der Sith noch vielseitiger wurde, steht außer Frage. Dennoch durfte man gespannt sein, ob er einerseits der Figur nach dieser langen Pause noch etwas hinzuzufügen hat und andererseits, ob es überhaupt etwas zu erzählen gibt, was zudem die Version aus der Original-Trilogie nicht ein Stück weit zu entmystifizieren droht.

Allen Skeptikern sei an dieser Stelle direkt der Wind aus den Segeln genommen! Zumindest das, was man in den ersten beiden Folgen von ihm sieht, macht eher Lust darauf, wieder Zeit mit ihm zu verbringen, als dass es irgendetwas entzaubern würde. McGregor spielt den gefallenen und resignierten Jedi, der bis in seine Albträume hinein von den Ereignissen, die seinen Padawan haben zur Dunklen Seite der Macht übergehen lassen, verfolgt wird, glaubhaft. Und das, ohne sein Trauma überhaupt ansprechen zu müssen. Doch trotz all der Vorwürfe, die er sich selbst macht, merkt man auch, dass  er immer noch Hoffnung hat. Dementsprechend nachvollziehbar ist sein Sinneswandel auch, der ihn und Leia dann die Wege kreuzen lässt.

Auch die neue Star-Wars-Serie setzt wieder auf ein Duo

Nach den Folgen zum Auftakt lässt sich noch nicht sagen, wie sich die Dynamik zwischen den beiden entwickelt oder ob sie überhaupt über die gesamte Zeit dieses Abenteuer gemeinsam bestreiten werden. Allein die Entscheidung, eine junge Version von Prinzessin Leia hier zu integrieren, wird die sensible Fangemeinde mal wieder spalten. Zudem gibt es durchaus auch schon ein paar Momente in der noch jungen Serie, in denen die Jungschauspielerin womöglich durch ihre neunmalkluge Art das Publikum schnell nerven könnte. An das Gespann aus Din Djarin und Baby Yoda a.k.a. Grogu aus The Mandalorian heranzureichen, ist auch kaum möglich. Doch mit der Entscheidung, hier wieder ein Paar aus leicht mürrischem Beschützer und Schützling mit Hang zur Niedlichkeit aufzubauen, führt unweigerlich zu Vergleichen.

Noch wenig Eigenständigkeit,…

Diese Parallele zur überaus erfolgreichen, ersten Star-Wars-Serienproduktion bei Disney+ unterstreicht dann auch den Eindruck, den die beiden ersten Folgen von Obi-Wan Kenobi hinterlassen. Auch wenn man nach der ersten Folge das Wüstensetting von Tatooine verlässt und nicht, wie von spöttischen „Fans“ vorab gemunkelt, sechs Folgen lang dabei sein wird, wie Obi-Wan aus sicherer Entfernung Luke beim Spielen im Sand zuschauen wird, so fühlen sich doch alle Storylines sehr bekannt an. Der Eindruck mangelnder Eigenständigkeit verfestigt sich auch an anderen Stellen. So erinnert beispielsweise die Einführung des Großinquisitors (Rupert Friend) sehr stark an die ikonische Anfangssequenz von Inglourious Basterds, die damals schon alleinig den Kultstatus von Christoph Waltz als Hans Landa mitbegründete.

Leider bleibt dieser Antagonist hier nicht nur im wahrsten Wortsinn extrem blass. Viel spannender sind dafür seine Begleiter, allen voran Reza, gespielt von Moses Ingram (Das Damengambit). Doch auch hier muss sich erst in den weiteren Folgen noch zeigen, ob ihre Motivation der großen Geschichte etwas hinzuzufügen kann. Von Darth Vader, der im Trailer schon verheißungsvoll angekündigt wurde, sieht man bislang noch (fast) nichts. Ob und wie die Kultfigur der Saga schlechthin hier ins Geschehen eingreift, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein entscheidende Faktor bei der letztlichen Bewertung der Miniserie werden.

Rupert Friend im Kostüm des Großinquisitors mit aufwändigem Make-Up und einem roten Doppellichtschwert. Im Hintergrund unscharf ein Storm Trooper. Obi-Wan Kenobi
Rupert Friend spielt den ikonischen Großinquisitor, der in Obi-Wan Kenobi sein Live-Action-Debüt feiert © 2022 Lucasfilm Ltd. & ™. All Rights Reserved.

… aber gewohnte Qualität bei Look and Feel

Auf audiovisueller Ebene kann man auch dieser Produktion absolut gar nichts vorwerfen. Die Musik von John Williams funktioniert wie eh und je, um das Star-Wars-Feeling ad hoc wieder heraufzubeschwören. Die Kostüme sind grandios und auch beim Kreaturen-Design durften sich die Macher wieder austoben. So gibt es zahlreiche liebevoll gestaltete neue und alte Alienrassen sowie putzige Droiden. Zudem ist speziell der düstere Planet, den man in der zweiten Folge zeigt, eine spannende Erweiterung der Welt von Star Wars und liefert einige fantastische Bilder.

Erste Anzeichen von Mut der Autoren

Über einen Großteil der Laufzeit von Episode 1 und 2 fühlt sich die Geschichte etwas zu schematisch, vorhersehbar und mutlos an. Man kann sich dabei auch nicht mehr an der reinen optischen Opulenz ergötzen, da man diese Qualität eben seit The Mandalorian ohnehin von den Disney+-Projekten erwartet. Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten, so kann jedoch gelobt werden, dass man dann gegen Ende der zweiten Folge doch einen etwas anderen Weg einschlägt, als es die Trailer suggeriert haben. Ob das im Endeffekt reichen wird, um die Miniserie zu mehr als nur einem weiteren netten, aber nicht wirklich relevanten Weltraumabenteuer zu machen, muss sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Ausrichtung, die hier nun aber in Aussicht gestellt wird, macht auf jeden Fall neugierig.

Unser Fazit zum Auftakt von Obi-Wan Kenobi

Obi-Wan Kenobi steht in punkto innovativer Handlung in den beiden ersten Folge lange Zeit auf der Bremse. Man verlässt sich auf die typischen Star-Wars-Zutaten, was für viele Fans sicherlich genug ist, um für die sechs Folgen dranzubleiben. Um jedoch für sich genommen ein Ausrufezeichen in diesem an Highlights nicht gerade armen Serien-Sommer zu setzen, muss in den kommenden Episoden noch das gewisse Etwas folgen. Der Auftakt ist schon mal solide und kurzweilig. Zudem deuten sich große Dinge am Ende der zweiten Folge an, die optimistisch stimmen, dass die Serie wirklich zum großen Wurf werden könnte. Am 22. Juni kommt die Finalepisode der Miniserie. Dann lässt sich sagen, ob die Wertung noch nach oben oder unten zu korrigieren ist.

Obi-Wan Kenobi ist am 27. Mai mit den ersten beiden Folgen bei Disney+ gestartet. Danach geht es jeweils am Mittwoch mit einer neuen Folge weiter!

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 20:49 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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