Tom Cruise ist zweifellos einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation. Mit seinem charismatischen Auftreten, seiner bemerkenswerten Vielseitigkeit und seinem unermüdlichen Einsatz für seine Rollen hat er sich einen festen Platz in der Filmwelt erobert.
Seine Filme sind regelmäßig Blockbuster und ziehen ein weltweites Publikum an. Aber was macht Tom Cruise so berühmt und warum sind seine Filme so erfolgreich?
Einer der Gründe für Cruises Bekanntheit ist zweifellos sein schauspielerisches Talent. Er beherrscht eine beeindruckende Bandbreite an Rollen, von Actionhelden über dramatische Charaktere bis hin zu komplexen Figuren. Cruise verkörpert seine Rollen mit Leidenschaft und Hingabe und ist bekannt für seine Fähigkeit, sich vollständig in die Charaktere einzufühlen.
Darüber hinaus ist Tom Cruise für seinen unermüdlichen Einsatz und sein Streben nach Perfektion bekannt. Gerade in der Mission: Impossible-Reihe versucht er, die gefährlichsten Stunts selbst durchzuführen, was ihm den Respekt seiner Kollegen und des Publikums einbringt. Seine bemerkenswerten physischen Leistungen auf der Leinwand sorgen regelmäßig für Aufsehen und fesseln das Publikum.
Viele Listen ließen sich mit Filmen von Tom Cruise füllen. Wir versuchen hier einmal 10 Filme aus seinem riesigen Portfolio herauszupicken und euch näherzubringen.
Rain Man (1988)
1988 konnte Tom Cruise sich mit Rain Man endgültig als Schauspieler für ernsthaften Stoff etablieren. In dem emotionalen Road-Movie findet der Autohändler Charlie Babbitt (Cruise) nach dem Tod seines von ihm entfremdeten Vaters heraus, dass er mit Raymond einen ihm unbekannten älteren Bruder hat. Dieser lebt jedoch mit Autismus in einem Pflegeheim, aus dem Charlie ihn kurzerhand entführt. Was folgt ist eine Reise durch die USA, auf der beide sich näher kommen und Charlie zum ersten mal lernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Mit Rain Man schuf Barry Levinson einen der ersten großen Mainstream-Filme, der sich mit dem Thema Autismus beschäftigt. Der von einem brillianten Dustin Hoffman gespielte Raymond wurde dabei von Kim Peek und Bill Sackter inspiriert, da Drehbuchautor Barry Morrow bei früheren Projekten mit beiden zusammengearbeitet hatte.
Der Film lebt von den starken Performances von Cruise und Hoffman, der im Jahr darauf auch einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewann. Während Hoffman in der Rolle als Autist nahezu vollkommen verschwindet und jeden Funken seiner Schauspielkunst in die Rolle legt, schafft Cruise es, den Wandel vom geldgeilen und egoistischen Geschäftsmann zum fürsorglichen und verantwortungsvollen Wohltäter gut und glaubhaft rüberzubringen, so das man regelrecht mitfiebert.
Am Ende war Rain Man der weltweit erfolgreichste Film des Jahres 1988 und gewann ein Jahr später den Oscar als bester Film und den Golden Bären der Berlinale, eine Kombination, die bis heute in der Filmgeschichte einzigartig ist.
Collateral (2004)
„Ich hab über diesen Kerl gelesen, der in ner U-Bahn gestorben ist. Der ist da 6 Stunden rumgefahren, bevors irgendjemandem aufgefallen ist. Seine Leiche reist durch L.A. Menschen steigen ein und aus. Sitzen neben ihm. Niemand registriert es.“
Michael Manns Porträt einer tumultartigen Nacht in Los Angeles zählt zu einen der bemerkenswertesten Darstellungen der Stadt der Sünde. Durch die Kombination von Digitalkameras und herkömmlichen Panavision-Kameras wurde der Film in 3 5mm gedreht. Dieser Mix zeigt ein rauschhaftes Nachtbild von L.A., wie es zuvor selten zu sehen war.
Doch nicht nur überzeugt das audiovisuelle Design des Films, sondern auch seine Geschichte. Max (Jamie Foxx) ist seit zwölf Jahren Taxifahrer in L.A. und träumt von seinem eigenen Limo-Service. An einem durchschnittlichen Abend und mehr oder minder interessanten Gästen steigt ein besonderer Gast in sein Taxi ein: Der Auftragsmörder Vincent (Tom Cruise). Nichtsahnend kutschiert Max Vincent zu seinen Aufträgen, bis er selbst Zeuge eines Mordes wird. Vincent zwingt Max dazu, den Chaffeur für diese Nacht zu spielen.
Ein verheißungsvoller Thriller, zwei ausgezeichnete Schauspieler und ein brillanter Regisseur. Die Mischung allein macht Collateral zu einem spannenden Seherlebnis, aber nicht nur die spannenden Actionszenen fesseln den Zuschauer, sondern auch die Charaktere.
Die Mischung aus Action und dramatischen und teils philosophischen Dialogen zwischen Max und Vincent lassen Collateral aus dem Actiongenre herausstechen. Allen voran liegt das an der legendären Performance von Tom Cruise als Vincent, welcher leider auch Tom Cruises letzte Rolle als Antagonist war. Aber sein Mix aus Skrupellosigkeit, Charme und vor allem Eloquenz machen ihn zu einem der denkwürdigsten Bösewichter der 2000er.
Die Firma (1992)
Als dynamischer Jung-Anwalt in Die Firma bestätigte Tom Cruise seinen Status als Box-Office-Phänomen. In der Grisham-Verfilmung konnte er dazu, wieder einmal, seine Wandlungsfähigkeit beweisen. Auch mit altgedienten Recken wie Gene Hackman, Hal Holbrook oder Ed Harris im Rücken lässt der damals 30-jährige keinen Zweifel daran, wer der Star des Films ist.
Auch davon ab bietet der von Star-Regisseur Sydney Pollack inszenierte Film Thriller-Kino in Perfektion. Die Verstrickungen einer bekannten Anwaltskanzlei in das organisierte Verbrechen offenbart Abgründe aus Korruption, Erpressung und Mord, die einem kaum loslassen. Und Tom Cruise kann im Mittelpunkt dieser Geschehnisse mühelos die Zuschauerschaft an sich binden, spielt überzeugend den aufstrebenden Anwalt, der mit seinem Willen zum Erfolg und seinem moralischen Kompass hadert. Er bildet damit ohne Zweifel das Herz des Films.
Interview mit einem Vampir (1994)
Für seine Rolle in der Verfilmung nach Anne Rices erstem Buch ihrer Chronik der Vampire, Gespräch mit einem Vampir, wechselte Tom Cruise erstmals die Seiten. Nie zuvor hatte der Superstar einen Bösewicht gespielt, doch in Interview mit einem Vampir von Neil Jordan verkörperte er den Vampir Lestat, der im Louisiana des späten 18. Jahrhunderts den von Brad Pitt gespielten Louis durch einen Biss zu seinem Gefährten macht.
Das Vampir-Epos, in dessen Verlauf sich Louis vom genauso sadistischen wie kontrollsüchtigen Lestat emanzipiert, reicht über ganze zwei Jahrhunderte. Es ist ein großartiges Stück Ausstattungskino, das die Protagonisten durch die entsprechenden Epochen im Süden der USA, aber auch dem kultivierten Europa im 19. Jahrhundert der alten Welt wandern lässt. Tom Cruise überzeugt dabei in jeglicher Beziehung, sein Wechsel auf die dunkle Seite der Charakterdarstellung scheint sogar ein Glücksfall. Jedenfalls kann man sich mittlerweile keine bessere Besetzung für diese Rolle vorstellen.
Jack Reacher (2007)
In seiner Rolle als rastloser Einzelgänger Jack Reacher konterkariert Tom Cruise den Superagent Ethan Hunt aus der Mission: Impossible-Reihe gekonnt. Der ehemalige Ermittler der Militärpolizei wird hier von der Anwältin Helen, gespielt von Rosamunde Pike, zu einem scheinbaren Amoklauf eines Scharfschützen hinzugezogen. Mit seinem kriminalistischen Gespür und unkonventionellen Methoden kommt er schon bald einer Verschwörung auf die Spur.
Genau wie Ethan Hunt besitzt auch Reacher ein schier unglaubliches Selbstvertrauen und eine Gabe zur Improvisation, weswegen Tom Cruise hier wie die Faust aufs Auge zur Rolle passt. Kein Wunder, denn Regie führte Christopher McQuarrie, der schon das Drehbuch zu Operation Walküre – Das Staufenberg-Attentat schrieb und hiernach auch das Zepter bei der M:I -Reihe übernahm und als Regisseur und Drehbuchautor ständiger Wegbegleiter der Karriere von Tom Cruise wurde.
Minority Report (2002)
Haben wir die Möglichkeit, unsere Zukunft zu ändern? In Steven Spielbergs Science-Fiction-Epos Minority Report schlüpft Tom Cruise in die Rolle von John Anderton. Der Agent führt in einer dystopischen Vision von Amerika eine Spezialeinheit namens „Precrime“ an, die sich auf die Prävention von Verbrechen konzentriert. Mithilfe so genannter „Precogs“, Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten, verhaften Andertons Leute jeden, der bald ein Verbrechen begehen wird. Doch alles ändert sich, als Anderton selbst auf der Liste der Precogs landet.
Minority Report ist nicht nur in Spielbergs Filmografie visuell einzigartig. Der ausgewaschene Look der Welt lässt schon früh erkennen, dass wir es hier mit einer grauenerregenden Zukunft zu tun haben. Cruise, dessen Figur vom Tod des eigenen Kindes heimgesucht wird, manövriert sich durch dunkle Gassen und interagiert mit zwielichtigen Gestalten. Dabei treffen Elemente der Science-Fiction auf den Film Noir; ein Genre-Cocktail, der spannender kaum sein könnte.
Minority Report ist bis in die kleinste Rolle brillant besetzt; alle Beteiligten liefern Höchstleistungen ab. Kamera, Schnitt und Tonarbeit – letztere nominiert für den Oscar – sind auf einem hohen Niveau. Die Welt des Films fühlt sich belebt und real an. Der Film ist eine Erinnerung daran, dass wir stets Kontrolle über unsere eigenen Entscheidungen haben, und zeigt auf, welche Schrecken uns erwarten, wenn wir aufhören, daran zu glauben.
Die Farbe des Geldes (1986)
Tom Cruise spielt in Die Farbe des Geldes den jungen Billardspieler Vincent. Er zeigt uns Vincent als typischen Heißsporn, der mit viel Energie, aber auch Talent gegen seine Gegner antritt. Unter den Fittichen der Legende Eddie Felson (gespielt von Paul Newman) entwickelt sich eine enge Beziehung zwischen Mentor und Schüler, die über die Liebe zum Billiard entsteht.
Für Cruise bot sich Mitte der 80er die Chance, seine schauspielerischen Fähigkeiten zu erweitern und in einer dramatischen Rolle zu glänzen. Zumal mit Martin Scorsese hinter der Kamera auch einer der Regisseure stand, mit denen jeder Darsteller einmal gerne zusammenarbeiten möchte.
Spannend: Tom Cruise hat auch hier fast alles selbst gespielt und das Queue geschwungen. Die Farbe des Geldes ist alles in allem eine Empfehlung für diejenigen, die Sportfilme mögen und den Aufstieg des Underdog verfolgen möchten.
Magnolia (1999)
Dreimal war Tom Cruise bislang Oscar-nominiert. Noch kein Mal konnte er die Goldtrophäe gewinnen. Seine bis dato letzte Nominierung und die, für die er höchstwahrscheinlich am sträflichsten übergangen wurde, erhielt er für seine unglaubliche Performance in Paul Thomas Andersons episodischem Drama Magnolia.
Der Film skizziert einen „ganz gewöhnlichen “Tag im San Fernando Valley aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei verstricken sich die Lebenswege verschiedener Figuren mal mehr mal weniger schicksalshaft. Was aber alle ohne jeden Zweifel eint, ist nichts geringeres als die Frage nach dem Sinn ihrer Existenz. Anderson weiß wie kaum ein anderer Regisseur solche mosaikartigen Geschichten zu konstruieren und dabei jedem Handlungsfaden genau die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er Bedarf, um im Gesamtbild seinen Platz zu verdienen.
So handelt der Strang, in dem Tom Cruise als Motivationscoach Frank T. J. Mackey im Mittelpunkt steht, von einem zutiefst zerrütteten Vater-Sohn-Verhältnis. Das war so prägend für Cruise‘ Figur, dass es maßgeblich dessen Wertesystem geprägt hat, um ihn zu einem verachtenswerten Aufreißer-Anleiter zu machen.
Magnolia ist eine über dreistündige Achterbahnfahrt der Emotionen, die jedoch so dicht und treibend vorgetragen wird, dass man keine Sekunde davon als zu lang empfindet. Das fantastische Drama weiß mehrfach zu Tränen zu rühren, da nicht nur Cruise, sondern unter anderem auch Philipp Seymour Hoffman, Julianne Moore oder Philipp Baker Hall sich gegenseitig zur absoluten Höchstform anstacheln.
Top Gun: Maverick (2022)
35 Jahre nach Top Gun setzte sich Cruise noch einmal ins Cockpit. Herausgekommen ist der erfolgreichste Film des Jahres 2022 und ein Film, der in jeder Hinsicht dem Original überlegen ist, mit Ausnahme von Lady Gagas Titelsong vielleicht. Als Pete „Maverick“ Mitchell zeigt Cruise sein Superstar-Charisma und darf neben den üblichen Action-Einlagen auch seine emotionale Seite zeigen, wenn er den nicht nur im Film von seiner Krebskrankheit gezeichneten „Iceman“ Val Kilmer trifft.
Top Gun: Maverick war eigentlich zum Scheitern verurteilt, schaffte es aber durch ein gutes Pacing und die richtige Mischung aus Nostalgie und Neuem, das Publikum wie auch Kritiker zu überzeugen.
Mission: Impossible – Fallout (2018)
Nach dem Soft-Reboot in Teil 4 und dem fantastischen Mix aus Action-Thriller und Agenten-Krimi in Rogue Nation tat sich das Duo McQuarrie/Cruise für den sechsten Teil der Reihe erneut zusammen. Das „Höher, schneller, weiter“-Prinzip funktioniert aber so erstaunlich gut, dass es schon fast beängstigend ist.
Sei es die Erweiterung des Casts um „Superman“ Henry Cavill, Angela Bassett oder Vanessa Kirby, eine deutlich engere Verknüpfung der Reihe insgesamt oder die spektakuläre Action – Fallout ist die Sperrspitze des Action-Kinos und nicht wenige betrachten die Reihe mittlerweile als qualitativ besser als das große englische Vorbild des MI-6. Cruise kann auch hier seine Aura einbringen, während Rebecca Ferguson und Sean Harris als wiederkehrender Bösewicht Solomon Lane die Kirsche auf der Sahne sind.
Und jetzt fragen wir dich: Was ist dein Lieblingsfilm mit Tom Cruise? War er in dieser Liste dabei?
Wir sind gespannt auf weitere Film-Empfehlungen!
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