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A Murder at the End of the World

Nicht noch ein Whodunnit! Oder doch? A Murder at the End of the World begibt sich auf scheinbar ausgetretene Pfade, aber die Macher und der Cast deuten darauf hin, dass hier doch alles anders als erwartet sein könnte. Ist es das?

TitelA Murder at the End of the World
Jahr2023
LandUSA
RegieBrit Marling und Zal Batmanglij
DrehbuchBrit Marling und Zal Batmanglij
GenreSerien (Mystery, Krimi)
DarstellerEmma Corrin, Clive Owen, Harris Dickinson, Brit Marling, Alice Braga, Joan Chen, Raúl Esparza, Jermaine Fowler, Ryan J. Haddad, Pegah Ferydoni, Javed Khan, Louis Cancelmi, Edoardo Ballerini, Britian Seibert, Christopher Gurr, Kellan Tetlow, Daniel Olson, Neal Huff
Länge7 Folgen mit je ca. 40 – 70 Minuten
Altersempfehlungab 18 Jahren freigegeben
StreamingdienstDisney+
Poster der Mystery-Murder-Serie A Murder at the End of the World.
Poster der Mystery-Murder-Serie © 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen

A Murder at the End of the World – Die offizielle Handlungsangabe

Die neue Krimiserie A Murder at the End of the World dreht sich um Darby Hart (Emma Corrin), eine Amateurdetektivin der Generation Z und technisch versierten Hackerin. Darby und acht weitere Gäste werden von einem Milliardär (Clive Owen), der sehr zurückgezogen lebt, zu einer Klausurtagung an einen abgelegenen und schillernden Ort eingeladen. Als einer der Gäste tot aufgefunden wird, muss Darby all ihre Fähigkeiten einsetzen, um zu beweisen,dass es sich um einen Mord handelt, und zwar trotz eine Flut von konkurrierenden Interessen und bevor der Mörder wieder zuschlägt.

Spoilerfreie Kritik zu A Murder at the End of the World

Der Beitrag befasst sich mit fünf von sieben Folgen der Serie, die uns vorab zur Verfügung gestellt wurden. Auf Spoiler wird verzichtet.

Darby Hart – Hercule Poirot der Gen Z

Ein Exzentriker lädt eine Gruppe Unbekannter an einen abgelegenen, aber extravaganten Ort. Es kommt zu einem Mord. Unter den Gästen ist „zufällig“ eine Detektivin. Nichts ist, wie es scheint…

Das liest sich nach dem formelhaftesten Whodunnit aller Zeiten, aber bereits die Agatha-Christie-Verfilmungen von Kenneth Branagh mit Abstrichen und die beiden Knives-Out-Filme von Rian Johnson haben unter Beweis gestellt, dass a) das Interesse und die Faszination für diese Murder Mysteries absolut zeitlos ist und b) dass man mit frischen Impulsen diese Standardformel durchbrechen kann und mir nichts, dir nicht als Innovation und Anarcho-Werk gefeiert wird. Das hat auch im Serienformat Poker Face im vergangenen Jahr eindrucksvoll untermauern können.

The thing about getting close to a case…

Die Referenztitel des Genres stehen und fallen mit ihren Ermittlerfiguren – und deren Besetzung. Knives Out ohne Daniel Craig? Schwer vorstellbar. Monk ohne Monk? Der langweiligste TV-Krimi überhaupt. Poker Face ohne die freche Art von Natasha Lyonne? Eine ganz andere Story. Dementsprechend muss sich Emma Corrin hier Vergleiche mit wahren Hochkarätern gefallen lassen. Dass ihr Detektiv-USP ihr Technik-Nerdtum ist, ist schon mal eine klare Abgrenzung und erinnert mehr an Lisbeth Salander als an eine moderne Miss Marple. Von der Auftaktszene an, ist ihre Figur aber auch ein Stück weit Teil des Mysteriums der Serie – Ein weiteres Rätsel, das der Serie gut zu Gesicht steht.

Ein Star-Cast vor und Mystery-Experten hinter der Kamera

Die Auftaktfolge nimmt sich recht viel Zeit, um auf die abgeschiedene Location zuzusteuern und dann um die verschiedenen Gäste einzuführen. Dementsprechend dauert es auch lange, bis es zum Verbrechen kommt, aber die Zeit bis dahin ist gut genutzt für die ausführliche Etablierung von Darby. Emma Corrin macht einen exzellenten Job. Vieles kommt einem tatsächlich bekannt vor zu Beginn der Serie, aber diese Reminiszenzen sind vermutlich genauso intendiert, um das Publikum erstmal auf falsche Fährten zu locken. Wenn man aber vor Augen hat, wer diese Serie verantwortet, dann darf man – wohl zurecht – davon ausgehen, dass hier bewusst mit der Erwartungshaltung Schlitten gefahren wird. Denn mit The OA haben die Macher eine der ungreifbarsten und zugleich faszinierendsten Mystery-Kleinode des letzten Jahrzehnts abgeliefert, das ebenfalls sämtlichen Konventionen trotzte.

Why isn’t he here tonight?

Mit dem Cast kann A Murder at the End of the World jedenfalls auch schon mal mühelos mit den genannten Film-Vertretern des Genres Mithalten. Neben Corrin ist vor allem Harris Dickinson (The King’s Man) eine lobende Erwähnung wert. Selbstredend trägt auch ein Clive Owen durch seine Präsenz zum Appeal der Serie bei. Hat er zuletzt als Bill Clinton in American Crime Story eine eher unglückliche Performance abgeliefert, schafft er es hier wieder in einer größeren Nebenrolle lange Zeit zu verbergen, was seine Motive und Pläne sind. Brit Marling, die nicht nur hinter sondern auch wieder vor der Kamera mitwirkt, nimmt sich angenehm aus dem großen Scheinwerferlicht, ist aber in den kurzen Auftritten auch eine absolute Bereicherung.

Die Serie profitiert stark von Look and Feel

Ja, die Stars werden den ein oder anderen Fan auf die Produktion aufmerksam machen, aber zum Dranbleiben animiert dann nicht nur das Schauspiel, sondern auch der hochwertige Look, der fantastische Score mit dem ein oder anderen Ohrwurm und last but not least die Location auf Island, die sich vor der Glaszwiebel aus dem zweiten Benoit-Blanc-Krimi nicht verstecken muss. Die Kälte des sterilen Luxusanwesens wird von der Eislandschaft noch potenziert, die Nachtaufnahmen sehen spitze aus und alle Rückblenden setzen sich angenehm durch einen eigenen Look nochmal ab. FX-Serien stehen für Qualität und da macht A Murder at the End of the World keine Ausnahme.

Hält die Spannung stets aufrecht

Im Gegensatz zu einem gut zweistündigen Film, ist die Herausforderung im Serienformat bei Mördersuchen nochmal höher, das Miträtseln über die ganze Laufzeit abwechslungsreich zu gestalten, weder zu durchsichtig, noch absurd und an den Haaren herbeigezogen. Das gelingt der Serie gut und auch, wenn man für eine wirklich abschließende Wertung eigentlich auch die Auflösung abwarten sollte, so ist der Optimus groß, dass diese den starken fünf Folgen dann auch gerecht wird.

Emma Corrin und Harris Dickinson
Emma Corrin und Harris Dickinson © 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen

Wer sollte sich A Murder at the End of the World nicht entgehen lassen?

Neben den angesprochenen Krimis, könnte man auch ein bisschen an The Menu erinnert werden, da im Gegensatz zur Rian-Johnson-Stimmung in Knives Out hier von Beginn an ein Hauch von Bedrohlichkeit in der Atmosphäre schwebt. Viel hängt von den Twists und Wendungen ab, von daher sollen an dieser Stelle erst gar keine Mini-Spoiler riskiert werden, indem weitere Vergleiche angestellt werden. Man kann es kurz zusammenfassen: Jeder, der auf Rätselkrimis steht, sollte in diesem Herbst diesem Genre-Beitrag eine Chance einräumen!

Unser Fazit zu A Murder at the End of the World

Nicht ganz so bissig wie Poker Face, aber um einiges mitreißender als Tod auf dem Nil und Co. ist dies hier ein starkes Murder Mystery mit einer Hauptfigur, die gern noch öfters auf Mördersuche gehen darf. Das paradoxe dieses Genres: Obwohl regelmäßig gestorben wird, ist die Faszination rund ums Mitraten einfach nicht tot zu kriegen! Wenn die Spannung dann noch so kontinuierlich wie hier schwelt und auch das Drumherum über jeden Zweifel erhaben ist, gibt es keinerlei Grund hier keine ausnahmslose Empfehlung auszusprechen.

A Murder at the End of the World läuft am 14. November mit zwei Folgen bei Disney+ an.

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 29. Oktober 2023 um 16:24 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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