Der Sex Pakt bietet eine bekannte Handlung. Drei Teenager Girls beschließen, in der Nacht ihres Abschlussballs die Unschuld zu verlieren. Ein Plot wie aus American Pie. Doch dieses Mal, wehren sich paranoide Eltern gegen den Sexversuch ihrer Töchter.
Titel | Der Sex Pakt |
Jahr | 2018 |
Produktionsland | USA |
Regie | Kay Cannon |
Drehbuch | Brian Kehoe, Jim Kehoe |
Genre | Komödie |
Darsteller | Leslie Mann, Kathryn Newton, John Cena, Geraldine Viswanathan, Ike Barinholtz, Ramona Young, Gina Gershon, Gideon Adlon, Miles Robbins, Graham Phillips, Gary Cole |
Länge | 102 Minuten |
FSK | Ab 12 Jahren |
Verleih | Universal Pictures |
Genrevergleich- Der Sex Pakt als Standardprodukt
„Die einen verlieren ihre Unschuld, die anderen die Nerven.“ Ohne Vorwissen habe ich mich mit dem Plakatspruch von Der Sex Pakt ins Kino niedergelassen. Wie bei einer typischen Amerikanischen Komödie gab es dann leichte Unterhaltung gewürzt mit dramatischen Momenten. Das große Problem, dieser Film kommt unschuldig daher und geht einem schnell auf die Nerven. Man hat das Gefühl eine weitere American Pie Fortsetzung zu sehen, die schon lange ihren Senit überschritten hat.
Inhalt:
Alle Teenager reden hier ständig vom Sex, sie schreien es in vielen Situationen laut heraus. Als Zuschauer wundert man sich wie kein Mensch in der Umgebung was mitbekommt. Sex zu zeigen, ist natürlich ein Tabu. Nackte Haut ist nicht zu sehen, außer vielleicht mal ein Arsch zur Belustigung. Der Witz wird dann, völlig aufdringlich, mit einem Rektaltrinkspiel überstrapaziert. Die besten Gags kommen ulkigerweise von Nebenfiguren. Denn Statisten dürfen offenbar auch mal einen Penis präsentieren. Das beste Stück symbolisiert in der lustigsten Szene des Films die Angst vor körperliche Berührung. Die Hauptdarsteller sind natürlich angezogen, denn Nacktheit würden die Protagonisten wohl noch mehr fürchten als ein einfacher Schwanzkontakt.
Bei den Betroffenen handelt es sich um Erwachsene. Denn Der Sex Pakt möchte wohl auch eine ältere Generation abholen. Teenager könnten aber eher einen Lachorgasmus bekommen, denn keiner der Eltern verhält sich irgendwie erwachsen. Das Drehbuch zwingt die Erziehungsberechtigten zu peinlichen Situationen. Der Sex Pakt bleibt bis auf kleine Ausnahmen sehr infantil. Die gefühlvolle Seite des Films, gelingt durch den üblichen Standard recht gut. Die Eltern-Kind Beziehung wird ehrlich und oft auch vernünftig dargestellt. Viel Neues bieten diese Situationen jedoch nicht.
Figuren:
Wenn die Handlung dürftig daherkommt, sind Figuren meistens genauso schwach geschrieben. Traurigerweise verbirgt sich bei einigen Charakteren interessanter Content. Doch auch hier vereitelt Der Sex Pakt, durch seine gezwungenen Witze, jede ernstzunehmende Charakterisierung. Während Mitchell (John Cena) und Lisa (Leslie Mann) die überfürsorglichen Eltern repräsentieren, weiß gerade der geglaubte Kindskopf Hunter (Ike Barinholtz), die nötige Reife zu zeigen, um seiner Tochter eine selbstständige Entwicklung zu ermöglichen. Sogar einige Nebencharaktere überzeugen. Der junge Drogenkoch Connor (Miles Robbins) wird beispielsweise nicht als fauler, dummer Nichtsnutz abgestempelt. Sein intelligentes Fachwissen und die sensible Art, die er ausstrahlt wirken recht charmant. Die Charakterentwicklung wird dann aber wiederum mit einem albernen Kotzwitz ausgebremst. Der Hauptcast, bestehend aus 3 Jungschauspielerinnen, zeigt viel Spielfreude und die Mädels machen insgesamt einen soliden Job. Ihre Figuren kommen jedoch durch unklare Motivationen wenig zur Geltung, da der Fokus primär die Eltern beleuchtet.
Form:
Filmisch gesehen erreicht Der Sex Pakt jedoch seinen Tiefpunkt. Zu Beginn des Films fuchtelt eine Amateurkamera hin und her. Ein klarer Bildausschnitt ist dabei nicht erkennbar. Doch auch wenn es sich dabei um Familienaufnahmen handelt und die Wirkung eines natürlichen Privatvideos beabsichtigt wurde, Amateure haben auch schon einmal besser gefilmt. Der Stil wechselt glücklicherweise und die Kameraarbeit erreicht technische Stabilität. Auf professioneller Ebene sieht diese Produktion allerdings ebenso stümperhaft aus. Ein sauberer Bildausschnitt ist nicht zu erkennen, die Montage wechselt wirr durcheinander auf irgendeine Einstellung. Kaum zu glauben, dass Hollywood solch schlampige Technik im Kino veröffentlicht. Sollen ein paar zufällige Frames und laute, aufgesetzte Pop-Musik für ein Saal-Erlebnis reichen? Ein Internetstream wäre für diese Schnellproduktion durchaus passender.
Fazit:
Wäre American Pie für Youtube gedreht worden, ein Film wie Der Sex Pakt wäre durch diese Röhre geflutscht. Bei diesem 102 Minütigen Streifen könnt ihr leider nicht wegklicken und einen lustigeren Channel abonnieren. Ab und zu gibt es ein paar passable Gags und rührende Momente zu begutachten. Eine Durchschnittskomödie für Zuschauer, die keinen Wert auf filmisches Handwerk legen.
Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 19:11 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. | 60 Bewertungen |
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion: [yasr_multiset setid=0] Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten: [yasr_visitor_multiset setid=0]
©Universal Pictures
Dieser Kritik muss ich leider vehement widersprechen.
Ich habe „Der Sex Pakt“ bisher zweimal sehen können und empfinde ihn selbst als eine der besseren Komödien der letzten Zeit. Beim zweiten mal hat er mir sogar noch besser gefallen als beim ersten mal.
Für mich ist es keineswegs nur unterster Fäkalhumor, sondern im Vergleich zum Trailer, hat der Film selbst sogar noch weit mehr zu bieten, als man vermutet. Er hat durchaus Tiefgang. Die Gags an sich brachten mich auch einige Male zum Lachen und ich bin niemand der leicht zum lachen zu bringen ist. 😉
Auch die Wechselwirkung Erwachsene – Jugendliche, finde ich recht gut rüber gebracht. Natürlich überspitzt. Dass das Thema Sex eine große Rolle spielen wird, das verrät bereits der Titel. Der Cast ist solide, nichts berauschendes. Die Form ist ebenfalls ganz ok, aber ich erwarte auch gar nichts weiter als einen Film, der mich zum Lachen bringt und mich ablenkt. Wie gut der dann letztendlich gefilmt ist, ist mir sowas von Latte. Solange es nicht komplett grottig ist und das ist es nicht.
In beiden Vorstellungen die ich besucht habe, kam der Film sehr gut weg, es gab oft lautes Gelächter und auch die Auswertung danach war durchweg positiv. Und ich kann mich da nur anschließen. Von mir würde er 4 von 5 Sternen bekommen und ich würde ihn jedem empfehlen, der nicht so anfällig für „Unter der Gürtellinie-Humor“ ist und sich einfach ne Stunde hinsetzen und ablenken lassen möchte.
Deine Ansicht finde ich absolut verständlich. „Ich würde ihn jedem empfehlen, der nicht so anfällig für “Unter der Gürtellinie-Humor” ist“- in meiner Kritik wurde erwähnt, wie sich der Film an genau diese Leute wendet. Ich mag auch Humor, der etwas derb ist. Doch die Zeiten von Scary Movie und Co. wurden von College Humor und anderen Internet Shows abgelöst. Streamingdiesnste starten auch hohe Wellen und genau darum kann ich einen technisch öberflächlichen Kinofilm keine durchschnittliche Bewertung geben. Zumal meiner Meinung nach, Game Night es dieses Jahr besser geschafft hat, seine absurden Gags in einer total verrückten Handlung zu packen um somit für Unterhaltung zu sorgen.