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    Better Man

    Leo Solledervon Leo Solleder4. Dezember 2024Keine Kommentare3 min Lesezeit
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    Jonno Davies as “Robbie Williams" in Better Man from Paramount Pictures.
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    Better Man ist ein Biopic über Robbie Williams. So weit, so abgedroschen. Das große Aber in diesem Fall: Williams wird hier nicht als Mensch, sondern als animierter Affe dargestellt! Zu verrückt, um gut zu sein?

    Key-Art des Biopics © Tobis Film

    Better Man – Die Story

    Robbie Williams ist einer der bekanntesten Sänger des europäischen Raums. Doch wie kam er zu diesem Erfolg, wie wurde aus einem kleinen Jungen aus Stoke-upon-Trent ein Boygroup-Star? Better Man widmet sich dieser Geschichte im Stil eines Biopics – aber anders als üblich.

    Alles ein bisschen affig?

    Schon bei den ersten Trailern fiel ein inszenatorisches Detail besonders auf: Der Look von Robbie Williams. Dieser wird in Better Man als humanoider Affe dargestellt, begründet durch Williams Aussage, er sehe sich als „less evolved“ als andere Menschen. Der CGI-Look des Affenkopfs ist leider an manchen Stellen extrem störend, über weite Strecken aber dennoch in Ordnung. Noch viel mehr: Er fügt sich sogar extrem gut in die von Regisseur Michael Gracey erschaffene Welt ein. Denn diese gleicht in manchen Fällen einem Zerrbild unserer Realität. Nichts ist hier, wie manches scheint, manche Sets wirken unnatürlich und einige Elemente ähneln dem grandiosen Rocket Man, in welchem auch nicht immer nach den Konventionen der Realität agiert wurde. Dass in dieser Welt auch ein Affe Popstar werden kann, erscheint absolut glaubhaft, wenn natürlich etwas verwunderlich.

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    Musikalisch über alle Zweifel erhaben

    Natürlich muss ein Biopic über einen Musiker an dessen eigenem Werk gemessen werden. Robbie Williams Spanne reicht dabei von den Hits seiner Boygroup „Take That“ über eine Solokarriere im Pop-Bereich bis zu seinen späteren Ausflügen als Entertainer im Stile eines Frank Sinatras. Better Man gelingt es dabei, diese verschiedenen Etappen mit einer gemeinsamen Handschrift zu vereinen und fließend ineinander übergehen zu lassen. Dabei hilft es, dass der Regisseur von The Greatest Showman besonders bei den Nummern von Take That sein Talent für Choreographien zeigen kann. Außerordentliche Neuinterpretationen sind hier allerdings nicht vorhanden. Somit steht und fällt das Williams-Flick mit der Sympathie für seine Musik. Ist diese vorhanden, funktioniert der Film in dank seiner musikalischen Nummern grandios, ansonsten könnte das Erlebnis eher zäh wirken.

    Das Dilemma der lebenden Künstler

    Was immer wieder bei Biopics auffällt, ist die Verklärung der eigenen Probleme und Verfehlungen. Besonders bei noch lebenden Künstler:innen ist das Risiko groß, die Person positiver darzustellen, besonders wenn diese zudem sogar in die Produktion involviert sind. In genau dieses Muster verfällt leider auch dieses Projekt. Die Abgründe von Robbie Williams werden zwar gezeigt, im Verlauf aber immer wieder revidiert. Dadurch erhalten diese Handlungsstränge keine Fallhöhe, alles wirkt platt und austauschbar. Einzig die Verbindung zwischen Williams und seiner Großmutter besitzt genug Tiefe, um das Publikum mitfühlen zu lassen. Insgesamt erzählt die musikalische Biografie aber nicht viel mehr als ein gut recherchierter Wikipedia-Artikel. In Anbetracht der ambivalenten, sogar mitunter tragischen Person ist das doch mehr als enttäuschend.

    Better Man © Tobis Film

    Unser Fazit zu Better Man

    Wird Better Man dem Phänomen Robbie Williams gerecht? Leider nur bedingt. Trotz eigenwilliger Entscheidungen ist der Film nicht viel mehr als ein Hit-Feuerwerk samt einiger guter Performances. Wer hier erwartet, mehr über den britischen Star zu erfahren, wird enttäuscht. Der Fokus liegt hier ganz klar auf einer glattpolierten Feelgood-Story mit eingängigen Musikperformances. Wem das für den Gang ins Kino genügt, sollte besonders als Fan des „Angels“-Sängers zuschlagen. Jenseits dessen bieten andere Biopics sowohl narrativ wie auch inszenatorisch weitaus mehr.

    Better Man startet am 2. Februar 2025 in den deutschen Kinos.


    © Tobis Film

    Leo Solleder

    Léo wollte eigentlich Theaterschauspieler werden, nun ist der Medienkulturwissenschaftler freier Journalist, Social Media Manager und Redakteur. Seine Liebe für die Bretter, die die Welt bedeuten, zeigt sich allerdings immer wieder in seiner Filmvorliebe für Kammerspiele. Diese dürfen gern international, etwas cheesy und gut geschrieben sein, doch eigentlich ist Léo genretechnisch dann doch vielfältig. Immer wieder von A24-Produktionen begeistert und dennoch mit dem Gespür für deutsche Fernsehfilme der 60er-Jahre podcastet und schreibt sich Léo seit Dezember 2021 durch die Redaktion von "Filmtoast", außerdem betreibt er mit seinem Redaktionskollegen Kenan den Popkultur-Podcast "Bleibende Schäden". Immer auf der Suche nach neuen Blockbustern und kleinen Genreperlen, die vielleicht irgendwann mal den Status seiner Lieblingsfilme "Fight Club" und "Whiplash" erreichen können.

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