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    Startseite » Kingmaker
    Drama Filme Thriller

    Kingmaker

    Louis Kiehlvon Louis Kiehl19. Oktober 2025Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    Während das dänische Kino durch Anders Thomas Jensen und Mads Mikkelsen-Filme einen regelrechten Aufschwung erfährt, zeigt Kingmaker Dänemark als ein Land im demokratischen Abstieg – und stellt damit die Frage: lässt sich der Kampf um die Volkssouveränität überhaupt gewinnen?

    Kingmaker – darum geht’s

    Ulrik Torp war einst ein aufstrebender junger Journalist, doch Jahre später, nach einer Reihe von Entlassungen und einem langen Aufenthalt in der Sozialhilfe, landet er als Praktikant an seinem früheren Arbeitsplatz, dem Dagbladet. Sein alter Kollege und jetziger Chefredakteur Henrik Moll bittet Torp, über den Mord eines Angestellten des Innenministeriums zu berichten. Torp muss sich in einer neuen Medienrealität zurechtfinden, die von Clickbaits und Social Media beherrscht wird. Zusammen mit zwei jungen Praktikanten macht sich Torp auf die Suche nach einem kleinen Kreis ehemaliger Politiker und Spitzenbeamter, die keine Mühen scheuen, um sicherzustellen, dass die Macht in den richtigen Händen bleibt. Da die Zukunft der dänischen Demokratie in Gefahr ist, ist es an Torp, gegen die Verschwörung vorzugehen.

    Kingmaker © Ascot Elite

    Ein erschreckender Blick auf unsere heutige Gesellschaft 

    Kingmaker zeigt eine Welt im Wandel. Der politische Druck von links- und rechtsextremer Seite steigt. Medien verlieren an Bedeutung, während Clickbait-Schlagzeilen an Gewicht und Bedeutsamkeit gewinnen. Fake-News und Social Media nach dem Motto „Der Schnellere hat recht“ dominieren Regierung und öffentliche Meinungsbildung. Kingmaker entwirft das Bildnis einer Gesellschaft, die sich selbst konsumiert, die ihre Bürger manipuliert – und die Demokratie als selbstverständlich betrachtet, ohne ihren Wert noch zu erkennen.

    In diesem Spannungsfeld bewegt sich Hauptfigur Ulrik Torp als Ex-Journalist. Er legt den Finger in politische Wunden, die längst ausgeblutet sind, und gerät dabei in den Sog von Korruption, Intrigen und Repression. Ein Netz aus Verschwörungen entspinnt sich, und Torp bleibt nur eine letzte Chance: Mit einem Artikel den dänischen Staat – und die Demokratie – zu retten.

    Mit dystopischen Elementen und überraschender Aktualität wird eine Symbiose aus realer Sozialkritik und Zukunftsvision entworfen. Zwar ist alles eher auf Thriller-Dramaturgie als auf dokumentarische Genauigkeit ausgelegt, doch das Ergebnis ist ein nicht unbedingt subtiler, aber ausgesprochen direkter Film. Direkt, weil Kingmaker kein Blatt vor den Mund nimmt, Missstände offenlegt und klar Position bezieht. Er zeigt, welche Probleme ein falsches Wahlergebnis auslösen kann – und wie daraus eine Kette von Falschaussagen und Fehlinterpretationen in den Medien entsteht. All das in einem Dänemark, das erstaunlich klein und überschaubar wirkt, aber zugleich als Stellvertreter globaler Spannungen agiert.

    Das gängige Problem des konventionellen Fernsehfilms

    Nur sind nicht die Inhalte das Problem von Kingmaker, es ist das Geschehen – und wie es verpackt wird. Aktuelle Themen und wichtige Entwicklungen werden in einem Thriller untergebracht, wie er im Fernsehen laufen könnte. Das ist dramaturgisch solide, angemessen aufgebaut und konsistent durchgeführt, aber veraltet, ehe man blinzeln kann. Denn: zu viele klassische Fährten werden gelegt, zu viel Drehbuch-Durchschnitt und bekannte Genre-Bausteine bedient. Zu viel wird nur erzählt statt verstanden, offen angeprangert statt subtil an die Menschen herangetragen.

    All das in einem mühsam vorankommenden Film, der viele Fässer aufmacht, aber keines wirklich zu schließen oder ausreichend zu erkunden weiß. Dabei sieht man Kingmaker seine Stärken und Ambitionen deutlich an, doch der Thriller versucht, alles gleichzeitig über einen Kamm zu scheren – und scheitert dabei, das Wesentliche in den Mittelpunkt zu rücken. Er füllt mit viel Ahnung und Recherche sein Drehbuch – doch bringt es lediglich unspektakulär mit den Darsteller zum Leben.

    Dänemark als Krisen-Hotspot 

    Mit seiner nüchternen Darbietung trifft Kingmaker jedoch einige richtige Entscheidungen. Dänemark wird rau, unterkühlt und dunkel dargestellt – bevölkert von Figuren, die alle ihr Päckchen tragen und nur mühsam im Leben vorankommen. Regisseur Mikkel Serup findet dabei nicht nur stimmige Bilder und entwickelt ein Gespür für dramatische Szenen, sondern vereint Identitätskrisen auf privater wie gesellschaftlicher Ebene. So verleiht er seinen Figuren spürbaren Tiefgang und emotionale Gravitas. 

    Kingmaker © Ascot Elite

    Hauptdarsteller Anders W. Berthelsen und seine Kollegen meistern das Wechselspiel zwischen persönlichen Problemen und gesellschaftlichen Missständen überzeugend. Sie treiben den Film stetig voran und tragen ihn mit einer gelassenen Gleichgültigkeit auf ihren Schultern. Die private Ebene rund um Berthelsens Filmtochter führt Kingmaker jedoch einen Schritt zu weit – und bremst die angenehm kompakten 99 Minuten mit ungewolltem Leerlauf aus. Und dennoch: Berthelsen versteht seine Rolle und macht den Film allein durch seine Präsenz deutlich interessanter.

    © Ascot Elite

    Unser Fazit zu Kingmaker

    3.0 Okay

    Auch unabhängig von Mads Mikkelsen und Anders Thomas Jensen zeigt sich dänisches Kino überzeugend. Denn Regisseur Mikkel Serup liefert geerdetes, handwerklich kompetentes und routiniertes Thriller-Programm. Gut bebildert führt Kingmaker hinein in das politische Machtgefüge einer bedrohten Demokratie. Mit genügend politischem Wissen, Hingabe und klaren Aussagen trifft der dänische Thriller viele richtige Töne – bleibt jedoch dramaturgisch veraltet und durch seinen bekannten Krimi-Stil weit hinter seinem Potenzial zurück. Am Ende möchte man zwar wissen, wie und besonders wo der Schlussstrich gezogen wird, doch mit mehr Drehbuch-Schliff und stärkerem Genrevertrauen hätte Kingmaker deutlich mehr Schlagkraft entfalten können.

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    Louis Kiehl

    Schon seit jungen Jahren filmverrückt: Viel zu früh Genrefilme aller Art konsumiert und mit 14 Jahren begonnen, regelmäßig Kino+ zu schauen – obwohl er zu diesem Zeitpunkt kaum einen der besprochenen Filme selbst gesehen hatte. Geprägt wurde seine Leidenschaft maßgeblich von seiner Oma bei Star Wars: The Clone Wars und dem Schauen „alter Schinken“ vor der Glotze, seinem Vater und seinem großen Bruder mit dem er alles teilte – außer eine gleiche Meinung. Film-Begeisterung wurde beim Schauen von E.T., Jurassic Park, Zurück in die Zukunft und Indiana Jones und der Tempel des Todes entfacht, die bis heute zu den Lieblingsfilmen gehören – ab diesem Moment war klar: Filme werden ihn ein Leben lang begleiten. Er versucht, wöchentlich ins Kino zu gehen, ist sich dabei aber nie zu schade, auch den trashigsten DTV-Untiefen von Action bis Horror eine Chance zu geben oder auch mal ins indische Kino abzudriften. Bekannt aber vor allem für eines: „Alle geben 4 oder 5/5 – und er gibt ’ne 1/5, du weißt genau, da is‘ er, der Louis.“

    • Louis Kiehl
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