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    Something in the Water

    Christian Willach (Chrischi)von Christian Willach (Chrischi)4. Dezember 2024Keine Kommentare5 min Lesezeit
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    Cam (Nicole Rieko Setsuko) bereitet sich auf den nächsten Angriff des Hais vor. ©Carlos Rodríguez ©STUDIOCANAL
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    Können Hai-Filme noch etwas Neues bieten? Something in the Water verspricht einen frischen Wind in das übersättigte Genre zu bringen – doch hält der Film, was er andeutet, oder geht Regisseurin Hayley Easton Street mit ihrem Debütfilm im Meer des Vergessens unter?

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    Worum geht es in Something in the Water?

    Meg (Hiftu Quasem) reist in die Karibik, um an der Hochzeit ihrer Freundin Lizzie (Lauren Lyle) teilzunehmen. Hier trifft sie auch auf ihre anderen langjährigen Freundinnen Ruth (Ellouise Shakespeare-Hart), Cam (Nicole Rieko Setsuko) und ihre Ex-Partnerin Kayla (Natalie Mitson). Am Tag vor der großen Zeremonie unternehmen die Freundinnen gemeinsam einen Bootsausflug auf einen abgelegene Insel. Beim Schwimmen im Meer wird eine von ihnen von einem Hai angegriffen und schwer verletzt. Doch die Hölle bricht erst richtig los als das Boot bei der Fahrt zurück gegen ein Riff prallt und langsam zu sinken beginnt. Angelockt durch das Blut beginnt schon bald der Überlebenskampf im offenen Meer.

    Lizzie (Lauren Lyle), Cam (Nicole Rieko Setsuko), Meg (Hiftu Quasem), Kayla (Natalie Mitson) und Ruth (Ellouise Shakespeare-Hart) sitzen auf einem Boot und sind teils geblendet von der Sonne.
    Noch wissen Lizzie, Cam, Meg, Kayla und Ruth nicht, was sie erwartet. ©Carlos Rodríguez/STUDIOCANAL

    Der Hai – ein perfekter Antagonist

    Haie sind seit 1975 mit Der weiße Hai fest mit dem Thriller- und Horrorgenre verbunden. Haie eignen sich eben durch ihre kalt wirkenden Augen, die effizienten Bewegungen und ihre gnadenlose Jagdstrategie als nahezu perfekter Gegenspieler. Die Bedrohung, die vom Jäger im bzw. unter Wasser ausgeht, kann daher sehr gut nachvollzogen werden, was mehr Wirkung erzeugt als beispielsweise bei Löwen oder Bären zu Land. Hinzukommt, dass Wasser ein Element ist, in dem der Mensch, insbesondere ohne Boot, ziemlich unterlegen ist. Die offene und schier endlose See als Feind, erinnert hier an den Ansatz von Open Water. Die Isolation und die Hilflosigkeit, kombiniert mit der Angst vor dem Unbekannten unter der Wasseroberfläche bzw. gegen diesen in seiner Umgebung übermächtigen Gegner allein, sorgt von alleine für eine entsprechende Dynamik.

    Doch im Vergleich zu Genrevertretern wie The Shallows oder 47 Meters Down setzt Something in the Water weniger auf Action und Schockmomente und mehr auf Charakterentwicklung und Spannung. Während viele Hai-Filme die Tiere als – teils absurde – Bedrohung inszenieren, meidet Easton Street bewusst Klischees wie die böse Kreatur, die hyperintelligent auf die Jagd geht, und bleibt lieber bodenständig, was die Bedrohung umso beängstigender macht. Die Basis, um sich mit dieser Prämisse von anderen Hai-Thrillern abzusetzen, ist also gegeben. Doch reicht das?

    Frischer Blickwinkel, zähe Umsetzung

    Hayley Easton Street bringt in ihrem Debütfilm einen frischen Blickwinkel ins Genre. Wie bereits erwähnt, wird der Fokus statt auf pure Action oder schockierende Gewalt, auf die Dynamik innerhalb der Gruppe und die Folgen der Katastrophen gelegt. Ebenso hält sich die Regie dabei an eine realistische Darstellung sowie sparsame, aber gezielte CGI-Effekte. Die aussichtslose Situation in der unendlichen Weite des Ozeans wird immer wieder eingefangen, um die Isolation und wachsende Verzweiflung der Charaktere spürbar zu machen und mit diesen mitzufiebern. Doch auch wenn sich Something in the Water wirklich Mühe gibt, gelingt es nicht, mehr als nur ein weiterer Hai-Film zu sein.

    Das Drehbuch von Cat Clarke nimmt sich Zeit, der Geschichte eine emotionale Komponente hinzuzufügen. Aber trotz beinahe einer Viertelstunde Einführung, um die Bindung der Freundinnen und Teile ihrer Vorgeschichte abzubilden, fiebert man kaum mit. Vielleicht, da es schwerfällt mit diesen in der Zeit wirklich eine Verbindung aufzubauen. Wahrscheinlicher jedoch, da sich der Film viel zu viel Zeit auch in den Ruhephasen nimmt und die Spannung schnell wieder abebbt. Denn so sparsam wie man mit den CGI-Effekten ist, so sparsam ist man allgemein mit dem Auftreten der Haie. Das Ergebnis ist sehr viele Leerlauf. 

    Newcomer:innen auf der Suche nach dem Durchbruch

    Dafür wird nicht mit Dialogen und Interaktionen zwischen den Darstellerinnen gespart. Angeführt von Hiftu Quasem macht der aus neuen Gesichtern bestehende Cast einen zumindest soliden Job. Quasem bekommt für ihre Darstellung der Meg noch am meisten Möglichkeit, Tiefe aufzubauen. Ihre Co-Stars Natalie Mitson, Lauren Lyle sowie Ellouise Shakespeare-Hart und Nicole Rieko Setsuko komplettieren die Gruppe und verstärken den Eindruck, dass dem Ensemble nicht viel „Fleisch“ innewohnt. Schnell wird einem klar, wo die Reise eines jeden Stereotypen hingehen wird, was der Spannung natürlich nicht zugutekommt. Stattdessen treiben die jungen Darstellenden umher, in der Hoffnung, dass es vielleicht ein Sprungbrett für mehr darstellt.

    Dieses Szenenbild aus "Something in the Water" zeigt vier Personen aus der Vogelperspektive mitten im Wasser. Eine trägt eine Schwimmweste und es zeichnet sich hinter ihr eine Blutspur ab. Außerdem kreisen zwei große Haie um die Personen und steuern auf diese zu.
    Das Unheil nimmt seinen Lauf in „Something in the Water“ ©Carlos Rodríguez/STUDIOCANAL

    Unser Fazit zu Something in the Water 

    Something in the Water legt weniger den Fokus auf Action als mehr auf seine Charaktere. Das klingt auf dem Papier zunächst nach einer frischen Idee, doch der Film kann nicht halten, was er zuvor angedeutet hat. Trotz reichlich Zeit, um die fünf Freundinnen und ihre enge Bindung zueinander kennenzulernen, fiebert man viel zu wenig mit. Die Spannung ebbt so zügig ab, wie sie kam; ein zähes Warten auf einen Hai, welcher aber nicht immer Lust und Laune hat, mehr als eine Flosse zu zeigen. So wirkt das Ganze überraschend schleppend bei einer Spieldauer unter 90 Minuten. Am Ende passiert weniger im Wasser, als der Titel suggeriert.

    Something in the Water ist seit dem 21. November 2024 als DVD, Blu-ray sowie digital als Download. 


    © STUDIOCANAL

    Christian Willach (Chrischi)

    Von seinem Kennenlernen mit dem Mauswanderer in einem Land vor unserer Zeit über seinen ersten Kinobesuch mit der rothaarigen Meerjungfrau, hat sich bis heute eines nie geändert: Die Film- und Fernsehwelt ist ein fester Bestandteil von Chrischi. Das steht nicht immer ganz im Einklang mit seiner hauptberuflichen Beschäftigung im öffentlichen Dienst, doch ein Blick in Chrischis „Cave“ mit inzwischen weit über 3.000 Medienträgern und einigen schicken Sondereditionen offenbart seine eigentliche Berufung. Auf der Suche nach Gleichgesinnten fand er schließlich Ende 2019 zu Filmtoast und ist seitdem fleißig am texten und quatschen im Zeichen des Toasts. So mancher Psychologe würde vermutlich beim Anblick auf Chrischis Filmauswahl mit der Stirn runzeln, doch fühlt sich Chrischi eben in nahezu jedem Genre wohl; außer vielleicht Horror. Seine Favoriten: Warrior, Kingsman, Lucky Number Slevin und Ratatouille sowie Filme von Nolan, Villeneuve, Anderson (Wes!) bzw. mit Robin Williams oder Kevin Costner (beide werten für ihn jeden Film auf). Sein Guilty Pleasure: Howard the Duck.

    • Christian Willach (Chrischi)
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