Ob Gal Gadot nochmal als Wonder Woman auftritt, ist ungewiss. Auf Action-Nachschub mit ihr müssen Fans dennoch nicht verzichten. Bevor demnächst Red Notice in die zweite Runde geht, darf sich der Hollywoodstar in einer weiterem Solo-Projekt von Netflix beweisen. Ist Heart of Stone endlich ein Actionkracher, der dem Marketing im Vorfeld gerecht werden kann?
Titel | Heart of Stone |
Jahr | 2023 |
Land | USA |
Regie | Tom Harper |
Drehbuch | Greg Rucka, Allison Schroeder |
Genre | Thriller, Action |
Darsteller | Gal Gadot, Jamie Dornan, Matthias Schweighöfer, Sophie Okonedo, Jing Lusi, Alia Bhatt, Paul Ready, Jon Kortajarena, Archie Madekwe |
Länge | 123 Minuten |
Altersempfehlung | ab 16 Jahren |
Streamingdienst | Netflix |
Darum geht’s in Heart of Stone
Rachel Stone (Gal Gadot) arbeitet als Agentin für einen mächtigen, multinationalen Geheimdienst namens „Die Charta“, der sich der Friedenssicherung verschrieben hat, und wird von diesem mit einer großen Mission betraut: Mit ihrem Team, dem unter anderem Parker (Jamie Dornan) und Jack (Matthias Schweighöfer) angehören, muss sie eine Verschwörung aufdecken, die die gesamte Welt verändern könnte. Die Hackerin Keya Dhawan (Alia Bhatt) hat nämlich die gefährlichste Waffe der Organisation gestohlen – eine künstliche Intelligenz, mit der Börsenkurse ebenso zum Absturz gebracht werden können wie Flugzeuge – und gedenkt offenbar, diese auch einzusetzen, um ihre dubiosen Ziele zu erreichen. Es entbrennt eine gefährliche und actionreiche Hatz rund um den Globus, während der Stone irgendwann nicht mehr weiß, wer Freund und wer Feind ist.
Moment! Das hab ich doch vor kurzem erst gesehen…
Möchtergern-M:I mit flachen Charakteren und noch flacheren Sprüchen
Was jedoch bei Heart of Stone im Speziellen schief gelaufen ist, ist schon ein besonderes kreatives Armutszeugnis. Denn selbst wenn man den bisherigen Agenten-Actionfilmen von Netflix immer auch die Vorbilder ansehen konnte, so dreist wie hier fielen die Parallelen/Plagiate selten auf. Mit dem KI-Thema macht man wenige Wochen nach dem Start von Dead Reckoning Teil 1 einen auf Mission: Impossible, versucht dabei sogar die Teamdynamiken zu imitieren, beispielsweise durch Matthias Schweighöfer als Simon-Pegg-Pendant. Was die Ethan-Hunt-Reihe aber über Jahre aufbauen konnte, kann man nun mal nicht aus dem Ärmel schütteln. Und so ist vieles hier durch den Versuch an ein unerreichbares Vorbild heranzureichen, unfreiwillig komisch, weil der Vergleich gar nicht unterdrückt werden kann. Eine Klischee-Figur neben der nächsten macht es schwer hier Sympathieträger auszumachen und mit Charakteren mitzufiebern. Fallhöhe? Fehlanzeige.
Sie zu retten ist nicht Teil deiner Mission!
Gal Gadot auf verlorenem Posten
Wenn man einer Person keinen Vorwurf für dieses Fiasko machen kann, dann ist es Hauptdarstellerin Gal Gadot. Sie gibt sich viel Mühe, bringt in den Kampfsequenzen ihre Agilität voll ein und wirkt auch als Lead nicht überfordert. Als quasi weibliches Pendant zu Ethan Hunt hätte man mit ihr und einem guten Skript bestimmt einen packenden Thriller inszenieren können. Doch die sympathische Israelin allein reicht nicht, um über die überlangen gut zwei Stunden Lauflänge am Ball zu bleiben. Ein Szenenabklatsch folgt auf den nächsten. Groß angelegte Wendungen sind allesamt aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit Rohrkrepierer. Und die Bedrohungslage wirkt durch das künstliche Aufblasen auch wie einer James-Bond-Parodie entliehen.
Hätte man noch eines weiteren Beweises bedurft, dass eine hohe Frequenz an Starpower in Haupt- und Nebenrollen keine Garantie für guten Charakteraufbau ist, man müsste Tom Harper und den Autoren für diese Produktion dankbar sein. Leider werden neben Gadot nahezu alle bekannten Gesichter mehr oder weniger verschenkt, um in Rollen gefesselt zu sein, die dem ausnahmslos dem Verschwörungsthriller-Subgenre-Baukastenprinzip entnommen wurden. Die Motivationen werden daher auch wenig untermauert. Selbst den Autoren war wohl bewusst, dass diese dem Zuschauer wahlweise eh egal oder schon bekannt sein werden. Ohne zu spoilern: Wer hier auf welcher Seite steht und mit falschen Karten spielt, ist derart leicht zu erahnen, dass man sich wirklich fragt, wer hiermit überrascht werden soll. Will man im Cast noch Lichtblicke ausmachen, dann sind es die Newcomer Jing Lusi und Alia Bhatt, die doch ansatzweise frischen Wind reinbringen.
Unser Fazit zu Heart of Stone
Das neue namhaft besetzt Netflix-Original Heart of Stone ist die konsequente nächste Stufe in der verzweifelten Suche des Streaming-Riesen nach einem eigenen Action-Franchise. Haben viele bisherige Anläufe bereits auf viele bewährte Tropes gesetzt, so ist hier nahezu der ganze Film eine Aneinanderreihung von Versatzstücken, die jedoch alle hinter der Qualität der Originale zurückbleiben. Die Action fesselt weniger, die Verfolgungen sind lieblos dahin geklatscht, kein Cameo, kein Twist und keine Schlusspointe entfalten die intendierte Wirkung. Anstatt die Trendwende in der Blockbuster-Strategie von Netflix einzuleiten, wird Heart of Stone als Sinnbild der Einfallslosigkeit in die Konzerngeschichte eingehen.
Heart of Stone ist ab dem 11. August 2023 bei Netflix abrufbar.
Unsere Wertung:
Kundenbewertungen | Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 21:10 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. |
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Eine Frechheit dieser Film. Schauspielerisch sehr sehr schlecht, und zwar von allen Protagonisten. Der Sinn der Handlung erklärt sich ferner nicht im Ansatz, auch nicht für dieses Genre.
Und wer besetzt bitte Matthias Schweighöfer überhaupt für irgendeinen Film?
Man befürchtet stets gleich springt noch einer der üblichen Verdächtigen um die Ecke…
Ein einfach völlig schlechtes Machwerk mit einer nervenden Haupt“darstellerin“.
Schweighöfer war jetzt sogar in Oppenheimer zu sehen 😀