The Hallow bietet neben der einnehmenden Atmosphäre im finsteren Wald ein hervorragend handgemachtes Creature-Design und thematisiert düstere irische Folklore. Leichte Spoiler im Folgenden!
No data available.Die Story von The Hallow:
Adam Hitchens (Joseph Mawle) zieht gemeinsam mit seiner Frau Clare (Bojana Novakovic) und seinem Kind aus London in eine dicht bewaldete und abgelegene Region Irlands. In diesem finsteren und mysteriösen Wald soll Adam Untersuchungen für seinen Arbeitgeber anstellen. Das junge Ehepaar sieht sich jedoch ziemlich bald mit den lokalen Bewohnern der Gegend konfrontiert. Ihnen scheint es ganz und gar nicht zu gefallen, dass sich Fremde hier niederlassen. Doch diese Nachbarn scheinen nicht die einzigen zu sein, die sie haben. Entgegen Adams Unglauben gegenüber der hiesigen Folklore scheint der Wald tatsächlich noch von etwas anderem bewohnt zu sein. Ehe er die Tragweite der Situation erfassen kann, befindet er sich mit seiner Familie in einem gnadenlosen Überlebenskampf, in dem sie auf keine Hilfe von außerhalb hoffen können.
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The Hallow besticht mit düsterer Stimmung und bedrückendem Setting
Das Gruselmärchen The Hallow fährt vor allem optisch einiges auf und bietet großartig düstere Schauwerte. Die handgemachten, teils brutalen Effekte, das Setting, das stets leichenblasse Zwielicht und die sich fortlaufend steigernde, bedrohliche Stimmung sorgen für ein sich einschleichendes, angenehm unangenehmes Gefühl. Nach der anfangs beklemmenden Home-Invasion im isolierten Wald lässt Regisseur Corin Hardy (The Nun) eine Hetzjagd durch den verwunschenen Wald vom Zaun brechen. Diese nächtliche Hatz gestaltet sich durch die stets vor Augen geführte Isolation der Charaktere als durchweg packend, auch wenn man hier über das ein oder andere Logikloch hinwegsehen muss.
Im Übrigen greift The Hallow auch eine nach wie vor absolut aktuelle Gegebenheit auf. Das Verschwinden der Wälder verpasst dem Film einen hochaktuellen Rahmen und beunruhigend realistischen Hintergrund. Ob die Industrie wohl vor den fiesen Kreaturen halt machen würde, zu denen ich jetzt komme?
Das Creature-Design und die mysteriöse Folklore hinter den Kreaturen in The Hallow
„Die Hallow werden sie genannt. Geheiligt werde ihr Reich. Doch siedelst du auf ihrem Land, so wirst du ihnen gleich.“
Womit The Hallow neben der tollen Atmosphäre ebenfalls aufzutrumpfen vermag, ist das außerordentlich gelungene Creature-Design der Hallow selbst. Diese sehen zwar irgendwie aus wie eine Mischung aus verfaultem Obst und den Orks aus Der Herr der Ringe, dennoch büßen sie durch geheimnisvolle Belichtung und bedrückende Kameraarbeit nichts von ihrer Bedrohlichkeit ein. Auf übermäßige Computereffekte wurde hier gottseidank größten Teils verzichtet. Mit diesen sagenumwobenen und hageren Kreaturen geht zudem ein bedrückender Beigeschmack einher, denn die Hallow erhalten ihre Fundiertheit durch die irische Folklore.
In dem Evil Dead-mäßigen Necronomicon über diese Folklore, das der zwielichtige Nachbar den Hitchens vermacht hat, ist der hiesige Mythos der Hallow aufgeführt. Bei ihnen handelt es sich um eine Art böser Waldfeen, die sich mithilfe eines wie ein Krebsgeschwür wuchernden Pilzes alles Organische, was auf ihrem heiligen Boden siedelt, einverleiben. Parasitäre und gedankenkontrollierende Pilze, die hier angeführt werden, existieren übrigens wirklich. Ein ziemlich unangenehmer Gedanke.
Die damit einhergehenden Bodyhorrorelemente im dritten Akt des Streifens sind erfreulich makaber gestaltet und die Kamera darf, der FSK 18 Freigabe sei Dank, stets draufhalten.
Mein Fazit zu The Hallow:
The Hallow gestaltet sich über kurze Strecken leicht überraschungsarm, etwas vorhersehbar und braucht anfangs Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Die Erzählweise der Geschichte kann sich also nicht über Genre-Konventionen erheben. Diese erzählerischen Schwächen kaschiert Regie-Debütant Corin Hardy jedoch gekonnt mit einem einnehmenden Szenenbild und innovativer Kameraarbeit sowie einer sehr dichten Atmosphäre und optischem Ideenreichtum. Somit verbleibt The Hallow als stimmungsvolle, gut gespielte & recht originelle Kurzweil, die in ihrem Genre gänzlich solide zu unterhalten und zu gruseln weiß.
© MFA+ FilmDistribution e.K.