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Die Mädchen aus 47 Meters Down: Uncaged erforschen die Unterwasserstadt

47 Meters Down: Uncaged

Aus dem Käfig in die Maja-Stadt. Erneut werden von Regisseur Johannes Roberts unschuldige Jugendliche mit gefräßigen Haien konfrontiert. Ob 47 Meters Down: Uncaged eine gelungene Fortsetzung ist, erfahrt ihr hier. 

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Titel47 Meters Down: Uncaged
Jahr2019
LandGroßbritannien, USA
RegieJohannes Roberts
DrehbuchJohannes Roberts, Ernest Riera
GenreHorror, Thriller
DarstellerSophie Nélisse, Corinne Fox, Brianne Tju, Sistine Rose Stallone, Brec Bassinger, John Corbett, Nia Long, Khylin Rhambo, Davi Santos
Länge89 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihConcorde Filmverleih
Filmposter zu 47 Metes Down: Uncaged
Filmplakat zu 47 Meters Down: Uncaged © 2019 Concorde Filmverleih GmbH

Versunkene Stadt 

Mia (Sophie Nélisse) hat es nicht leicht. Frisch mit ihrer Patchwork-Familie nach Brasilien gezogen, wird sie in der Schule gemobbt und auch mit ihrer Stiefschwester Sasha (Corinne Foxx) kommt sie nicht wirklich klar. Dann soll sie mit ihr auch noch einen gemeinsamen Ausflug zu einer Haibesichtigung machen. Doch Sasha und ihre Freundinnen haben andere Pläne. Sie wollen zu einem geheimen und neu entdeckten Eingang, der zu den Unterwasserruinen einer versunkenen Maya-Stadt führt. Mia schließt sich nach anfänglicher Skepsis an und taucht mit den Mädels für einen kurzen Blick in die Ruinen. Doch sind sie dort nicht allein und ein blutiger Kampf ums Überleben nimmt seinen Lauf. 

Keine Orientierung unter Wasser 

Im Jahr 2017 ließ Johannes Roberts in 47 Meters Down noch zwei Teenagerinnen in einem Käfig ums Überleben kämpfen. Nun sind es vier junge Damen, die ganz ohne Käfig dem bissigen Meeresbewohnern ausgeliefert sind. Der Wechsel vom Käfig zu den engen Unterwasserruinen bietet reichlich Potential für klaustrophobische Auseinandersetzungen mit den Haien. Dieses geschlossene und vollständig vom Tageslicht isolierte Areal hatte zudem Auswirkungen auf seine Bewohner und ließ sie sich an die Dunkelheit anpassen. Das erinnert frappierend an The Descent, wodurch 47 Meters Down: Uncaged wie eine Unterwasser-Variante des modernen Horror-Klassikers anmutet. Doch so viel sei vorweggenommen, die Klasse des Höhlenschockers wird zu keiner Sekunde erreicht. Dafür hat er zu viel mit den typischen Logikfehlern des Tierhorror-Genres zu kämpfen und versagt schon bei der Exposition der Mädels-Truppe. Voll von Klischees und dummen Dialogen nerven diese viel mehr, als dass man wirklich mit ihnen fiebern möchte.

Die Mädchen aus 47 Meters Down: Uncaged springen ins Wasser
Sprung ins Verderben © 2019 Concorde Filmverleih GmbH

Sobald die Truppe in den mysteriösen Katakomben angekommen ist, hat der Film seine stärkste Phase und überzeugt mit engen Höhlen, düsterer Atmosphäre und unheimlichen Hai-Attacken. Optisch sieht das wirklich ordentlich aus und bietet Tier-Horror-Fans durchaus freudiges Futter. Um das Genießen zu können, muss man freilich einige Logikfehler schlucken, was hier aber noch absolut verzeihbar ist. Doch das soll sich ändern, denn im letzten Drittel möchte man zu viel und geht ungewöhnliche Wege, um weiterhin Gefahr zu erzeugen. Ein Meeresstrom mutiert zum Unterwassertornado und lässt dabei sowohl Orientierung als auch Spannung vermissen. Das Finale setzt dem Ganzen noch die Krone auf und verlässt komplett die Tonalität des bisherigen Films, um in einem selten dämlichen Schlussakt zu münden. Das unterbietet sogar noch das unwürdige Finale des durchaus gelungenen Hai-Thrillers The Shallows. 

Vertane Chance in 47 Meters Down: Uncaged

Das höhere Budget aufgrund des Erfolges des Erstlings sieht man 47 Meters Down: Uncaged durchaus an. Die Haie sind unheimlich und stimmig inszeniert, wenngleich die Unterwassermutationen nicht jedem gefallen werden. Optisch kann man ihn als Film eines Nischen-Genres nicht viel vorwerfen. Vor allem, da es dieses Jahr nach Crawl ein weiterer Tier-Horror-Streifen auf die große Leinwand geschafft hat und neben dem Sharknado-Wahnsinn den seriösen und hochwertigen Tier-Horror weiterhin salonfähig hält. Doch leider vermisst man diese Adjektive im inhaltlichen Bezug. Figuren, Logikfehler und umgesetzte Ideen überschreiten eindeutig die Toleranzgrenze der Tier-Horror-Freunde und sorgen spätestens mit Einsetzten des Abspanns für enttäuschtes Kopfschütteln. Enttäuscht vor allem, wenn man bedenkt, was möglich gewesen wäre.

Die Mädchen aus 47 Meters Down: Uncaged versuchen der Gefahr zu entkommen.
Es gibt kein Entkommen © 2019 Concorde Filmverleih GmbH

Mein Fazit zu 47 Meters Down: Uncaged 

Der Vorgänger war ordentlich und reiht sich neben The Shallows wunderbar in die gelungenen Hai-Schocker der letzten Jahre ein. Mit seinem Maya-Szenario beweist 47 Meters Down: Uncaged durchaus Einfallsreichtum und liefert ein frisches Setting, das prädestiniert für klaustrophobischen Hai-Thrill ist. Doch schafft man es lediglich auf optischer Ebene, dieser Idee gerecht zu werden und verzettelt sich gewaltig in Figurenzeichnung und Ausformulierung der Prämisse. Sowohl tonal als auch handwerklich begibt man sich im letzten Drittel auf fast schon lächerliche Pfade, welche nicht weit entfernt vom gängigen Trash-Level sind. Das ist wirklich schade, denn es gibt überzeugende Momente, die verdeutlichen, was möglich gewesen wäre. Weniger ist manchmal dann doch einfach mehr.

47 Meters Down: Uncaged startet am 10.10.2019 in den deutschen Kinos und wurde auch auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest ausgestrahlt.

Unsere Wertung:

 

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© 2019 Concorde Filmverleih GmbH

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