Close Menu
    Facebook Instagram YouTube
    Facebook Instagram
    Filmtoast.de – Filmkritiken mit Biss
    • Startseite
    • Kritiken
      • Filme
      • Serien
    • Features
    • News
    • Über uns
      • Wer sind wir?
      • Unsere Autor*innen
      • Filmtoast auf Social Media
      • Werde Teil des Teams
      • Finanzielle Unterstützung
    Filmtoast.de – Filmkritiken mit Biss
    Startseite » Department Q
    Serien

    Department Q

    Jan Wernervon Jan Werner31. Mai 2025Keine Kommentare7 min Lesezeit
    Facebook WhatsApp Twitter Pinterest Email Reddit LinkedIn Copy Link
    Matthew Goode als Carl Morck © Netflix
    Share
    Facebook WhatsApp Twitter Pinterest Email Telegram Copy Link

    Eine der erfolgreichsten Krimireihen aus Dänemark wurde bereits mit Kinofilmen ebenfalls mit Erfolg adaptiert. Trotzdem legt Netflix das Ganze mit Department Q in neuem Setting nochmal frisch auf. Wie schlägt sich die neue Fassung – und hat es das gebraucht?

    Darum geht’s in Department Q

    D.C.I. Carl Morck ist ein genialer Cop, aber ein miserabler Kollege, der sich mit seinem scharfzüngigen Sarkasmus bei der Polizei in Edinburgh keine Freunde macht. Nach einer Schießerei, bei der ein junger Polizist ums Leben kommt und sein Partner gelähmt wird, wird Morck in den Keller verbannt. Hier ist er das einzige Mitglied des Department Q, einer neu gegründeten Einheit für ungelöste Fälle. Eigentlich ist diese Abteilung ein PR-Stunt, der die Öffentlichkeit von den Fehlern der unterbesetzten, versagenden Polizei ablenken soll, die froh ist, ihn los zu sein. Doch mehr zufällig als geplant baut Morck ein Team aus Sonderlingen auf, die sich bisher noch nicht beweisen konnten. Als die eiskalte Spur eines bekannten Beamten, der vor einigen Jahren verschwand, immer heißer wird, ist Carl wieder im Rennen und tut das, was er am besten kann: unbequem sein und kein Nein akzeptieren. 

    Neues Setting, …

    Jussi Adler-Olsens Reihe um den verschrobenen Ermittler Carl Mørck vom Sonderdezernat Q hat bereits mit dem Erstling „Erbarmen“ weltweit die Krimifans in Ekstase versetzt. Seit 2007 sind dann inzwischen zehn Bücher mit dem Team, das darin etabliert wird, veröffentlicht worden. Und wie es bei literarischen Erfolgen zum guten Ton gehört, ließen die Verfilmungen nicht lange auf sich warten, sodass es dann auch vier Filme mit Nikolaj Lie Kaas in der Hauptrolle gibt, ehe die Reihe dann filmtechnisch soft-rebootet wurde und nun Ulrich Thomsen als Mørck auf die Spuren fast vergessener Verbrecher schickt. Beide bisherige Filmfassungen haben gemein, dass sie wie die Vorlage in Kopenhagen in Dänemark angesiedelt sind und dementsprechend voll und ganz den Nordic-Noir-Atem aushauchen. Und was die Kinokrimis ebenfalls eint, ist die Tatsache, dass sie Medium-bedingt allesamt eher wie Konzentrate der Romane wirken – und nicht die Tiefe des Absteigens in die psychischen Trümmerfelder der Handlungsträger ermöglichte, für die unter anderem die Bücher ja erst so gefeiert wurden. Ja, die Filme waren nicht unerfolgreich und per se auch stark gespielte, durchwegs spannende Krimis, aber um die Essenz der Adler-Olsen-Bücher zu treffen, war doch noch Luft nach oben da.

    Und genau an dieser Stelle kommen nun zwei Namen ins Spiel, die in Kombination schon zweimal Seriengeschichte geschrieben haben: Netflix und Scott Frank. Denn der Showrunner von Department Q hat zuvor für den Dienst mit dem roten N schon Godless und Das Damengambit verantwortet – beides von Serienfans gefeiert, mit Preisen gehuldigt und zeitlos rezipierbar. Frank hat sich nun vor einigen Jahren die Rechte an der Reihe für eine Adaption gesichert und dabei klugerweise direkt geplant, mit einem Locationwechsel ein Stückweit ständigem Vergleichen zuvor zu kommen. Ursprünglich wollte er das Dezernat an die Ostküste der USA verlegen. Bestimmt auch eine interessante Adresse, aber wenn man sich nun das Resultat ansieht, will man sagen: Danke, dass es doch Edinburgh wurde! Denn die schottische Stadt mit ihrem leicht morbiden Charme ist schon mal ein dickes Argument auf der Pro-Seite des Remakes.

    Neue Kollegen © Netflix

    … neuer Cast, …

    Die nächste Veränderung ist natürlich in der Besetzung zu finden. Dabei ist es natürlich zum einen erstmal Geschmacksache, welcher Carl Morck einem speziell als Leser am ehesten mit der eigenen Vorstellung übereinstimmt. Zum anderen aber ist dann natürlich auch die darstellerische Leistung ein riesiger Faktor und um ehrlich zu sein, ist hier die Serienfassung in vielerlei Positionen ein deutlicher Qualitätssprung. Das betrifft am wenigsten noch den Protagonisten, den auch Lies Kaas und Thomsen auf ihre jeweilige Weise stark zu einem Charakter gemacht haben, an dem man sich extrem reiben kann, aber der trotzdem eine gewisse Faszination ausstrahlt, der man sich nicht erwehren kann – und dem man die außergewöhnlichen forensischen Fähigkeiten voll und ganz abnimmt.

    Trotzdem würde ich behaupten, dass Matthew Goode die Figur nochmal auf ein anderes Level hievt: Seit Hugh Laurie als Dr. House war wohl keine Hauptperson mehr so ein abstoßendes A****loch, bei dem man aber immer wieder in den kleinen Anflügen von sozialer Kompetenz spürt, dass die Gründe, weshalb er so ist, wie er ist, so vielschichtig sind, dass man gar nicht anders kann, als wissen zu wollen, was hier alles an die Oberfläche befördert wird im Laufe der Zeit. Goode war bislang oftmals der Schönling, weshalb der Kontrast nun, abgehalftert und mit Vollbart, extrem zu dem ist, was man von ihm sonst so kennt. Doch er macht es schlicht sensationell, sodass man sich gut vorstellen kann, viele Staffeln mit ihm zu verfolgen und immer wieder zwischen Hass und Mitgefühl zu pendeln.

    Aber wie gesagt ist es eben nicht nur die Hauptfigur, die hier Fläche zum emotionalen Andocken bietet. Das Team, dass sich hier in der ersten Staffel erst bildet und schrittweise einspielt, ist mit Alexej Manvelov und Leah Byrne exzellent besetzt. Besonders Manvelov als mysteriöser Akram ist die Wucht und lässt auch nach dieser Staffel noch viele Fragen zu seiner Vergangenheit offen. Byrne ist dann so etwas wie die soziale Ader des jungen Teams, wobei sie vom ersten Auftritt aus ausstrahlen kann, wie sie als Korrektiv immer wichtiger werden wird, um Morcks Exzentrik aufzuwiegen.

    Matthew Goode und Alexej Manvelov © Netflix

    Dann sind da noch die vermeintlich größten Namen hier im Cast. Kate Dickie (The Green Knight) als Morck nicht gerade wohlgesonnene, schroffe Vorgesetzte, spielt diese Rolle mit einer Routine und Nüchternheit, dass man sich keine bessere Besetzung wünschen könnte. Chloe Pirrie (Mord im Auftrag Gottes) als Entführungsopfer ist ebenfalls stark und Kelly Macdonald (Line of Duty) ist als Psychologin überzeugend, da sie es schafft, Morck Paroli zu bieten, ohne dass es sich so anfühlt, als würde das nur wegen des Skripts so funktionieren.

    … neuer Vibe

    Man muss natürlich schon noch sagen, dass tatsächlich hier grundsätzlich der gleiche Fall wie im ersten Film erzählt wird, also entsprechende Änderungen nicht das Was sondern nur meist das Wie betreffen. Allein aufgrund der um einiges mehr zur Verfügung stehenden Laufzeit der Serienform ist Department Q nun gefühlt erstmal behäbig erzählt und etwas tempoarm. Darauf muss man sich einlassen, aber um näher an die Figuren heranzukommen, ist dies der richtige Ansatz. Und dann ist hier doch durch die Verlagerung nach Edinburgh die Tonalität etwas anders, wobei man immer noch sehr dran ist am Skandi-Krimi-Duktus bisheriger Filmteile.

    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

    Aufgrund des britischen Kontextes und der Tatsache, dass hier vermeintlich unfähige Ermittler in einer Sondereinheit aufs Abstellgleis verschoben werden, sich dann aber im Zusammenspiel als doch enorm begabt herausstellen, liegt der Vergleich mit der Apple TV+-Serie Slow Horses nahe. Doch der Humor ist hier, wenn überhaupt in homöopathischen Dosen serviert, ein anderer und der Fokus auch ziemlich weit weg. Eher ließe sich der Neustart aufgrund der Düsternis und der latenten Trostlosigkeit wohl mit Luther vergleichen – wobei Idris Elba natürlich in puncto Charisma ein ganz anderes Kaliber war und ist.

    Dementsprechend ist Department Q dann doch „neu“ genug, um sich einerseits von den Kinofilmen abzusetzen und sich andererseits auch innerhalb der Konkurrenz von andere britischen Krimis zu diversifizieren. Ja, diese erste Staffel hat Längen, der Fall per se ist noch nicht der Oberhammer und das Krimigenre neu zu erfinden, wie es vielleicht der ein oder andere von einer Scott Frank-Produktion erwartet hat, gelingt hier auch nicht, aber die Ansätze, die noch nebulösen und vieldimensionalen Figuren und das wunderschöne Setting machen Lust auf weitere Fälle im Keller des Polizeigebäudes von Edinburgh – und das muss doch eine Auftaktstaffel leisten!

    © Netflix

    Unser Fazit zu Department Q

    4.0 Stark

    Ein starker Auftakt für eine hoffentlich langlebige Reihe! Die Buchvorlagen sind dafür ja immerhin schon da und da sich das Team nun über die neun Folgen gut einspielt hat, wartet man schon sehnsüchtig darauf, dass dann in weiteren Fällen die kleinen Makel in dieser Debütstaffel in puncto Tempo und Spannungsaufbau gar ausgemerzt werden.

    • User Ratings (0 Votes) 0
    Jan Werner

    Daheim in Oberfranken und in nahezu allen Film- und Serienfranchises, schaut Jan mehr als noch als gesund bezeichnet werden kann. Gäbe es nicht schon den Begriff Serienjunkie, er hätte bei über 200 Staffeln im Jahr für ihn erfunden werden müssen. Doch nicht nur das reine Konsumieren macht ihm Spaß, das Schreiben und Sprechen über das Gesehene ist mindestens eine genauso große Passion. Und so ist er inzwischen knapp fünf Jahre bei Filmtoast an Bord und darf hier seine Sucht, ähm Leidenschaft, ausleben. Die wird insbesondere von hochwertigen HBO- und Apple-Serien immer wieder aufs Neue angefacht und jeder Kinobesuch hält die Flamme am Lodern. Es fällt Jan, wie ihr euch bestimmt wegen der Masse an Geschautem vorstellen könnt, schwer, Lieblingsfilme, -serien oder auch nur Genres einzugrenzen. Er ist und bleibt offen für alles, von A wie Anime bis Z wie Zack Snyder.

    • Jan Werner
      https://www.filmtoast.de/author/jan-werner/
      The Waterfront
    • Jan Werner
      https://www.filmtoast.de/author/jan-werner/
      5 Serienhits, über die in Deutschland keiner spricht
    • Jan Werner
      https://www.filmtoast.de/author/jan-werner/
      Drachenzähmen leicht gemacht (2025)
    • Jan Werner
      https://www.filmtoast.de/author/jan-werner/
      Smoke
    Vorheriger BeitragStick
    Nächster Beitrag Serie gegen Film – Teil 1: Original vs. Remake

    Weitere Beiträge

    4.0

    The Waterfront

    von Jan Werner
    4.0

    Smoke

    von Jan Werner
    4.0

    Stick

    von Jan Werner
    3.0

    Die perfekte Schwester

    von Jan Werner
    3.0

    Sirens

    von Jan Werner
    3.5

    The Narrow Road to the Deep North

    von Jan Werner
    Kommentar hinzufügen
    Hinterlasse einen Kommentar Cancel Reply

    Neueste Beiträge

    The Waterfront

    19. Juni 2025

    Peter Pan‘s Neverland Nightmare

    18. Juni 2025

    Elio

    17. Juni 2025

    5 Serienhits, über die in Deutschland keiner spricht

    16. Juni 2025
    We are social
    • Facebook
    • Instagram
    Über uns
    Über uns

    Filmkritiken, Serien-Reviews und Streaming-Tipps. Wir bieten Einblicke, aktuelle Besprechungen und ehrliche Meinungen zu allem, was auf Leinwand oder Bildschirm läuft. Einfach, direkt und ohne Hype.

    Links
    • Über uns
    • Filme
    • Serien
    • Features
    • News
    Facebook Instagram
    • Datenschutzerklärung
    • Impressum
    © 2025 Filmtoast.de

    Suchbegriff eingeben, um zu starten. Tippe X, um die Suche zu schließen.