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Special Ops: Lioness [Erster Eindruck]

Paramount+ bleibt weiterhin nahezu eine Taylor-Sheridan-One-Man-Show. Mit Special Ops: Lioness kommt nun jedoch eine für den Macher inzwischen ungewöhnliche Produktion zum Streamingdienst, mit der er womöglich an seinen Hit Sicario anknüpfen will. Gelingt die Rückkehr in die Kriegsfilm-Gefilde?

Special Ops: Lioness | Official Trailer | Paramount+

TitelSpecial Ops: Lioness
Jahr2023
LandUSA
RegieAnthony Byrne, Paul Cameron
DrehbuchTaylor Sheridan
GenreSerien (Thriller)
DarstellerZoe Saldaña, Laysla De Oliveira, Dave Annable, Jill Wagner, LaMonica Garrett, James Jordan, Austin Hébert, Jonah Wharton, Hannah Love Lanier, Nicole Kidman, Morgan Freeman
Länge6 Folgen mit je 50-60 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren freigegeben
VerleihParamount+
Poster zu Special Ops: Lioness
Das Poster zur neuen Serie Special Ops: Lioness © Paramount+

Special Ops: Lioness – Die Handlung

Special Ops: Lioness dreht sich um ein realhistorisches CIA-Programm, bei dem eine Marine-Soldatin versuchte, sich mit der Tochter eines Terroristen anzufreunden, um die Organisation von innen zu zerstören. Die erfahrene CIA-Agentin Joe ist darum bemüht, ihr privates und berufliches Leben im Kampf gegen den Terrorismus zu trennen. Sie wird von ihren Vorgesetzten Kaitlyn Meade und Donald Westfield zusammen mit der aggressiven Soldatin Cruz Manuelos undercover auf eine gefährliche Mission geschickt, bei der sie das nächste 9/11 verhindern sollen.

Erster Eindruck zu Special Ops: Lioness

Dieser Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit der ersten Folgen de Serie. Dementsprechend ist die Kritik auch nur auf den Auftakt bezogen und soll dazu dienen, den Lesern eine Hilfestellung bei der Entscheidung zu geben, ob sich auf Basis der ersten Eindrücke ein Blick rentiert.

Nahost-Kriegsfilm meets Undercover-Spionage-Drama

Die Serie beginnt mit der Einführung Joe (Saldaña) mitten im Kampfeinsatz und kurz darauf mit einer weiteren Einführung ihrer künftigen Partnerin (de Oliveira) in einer ebenfalls verzwickten Lage. Wir lernen die beiden Protagonistinnen also in erster Instanz gleich mal in Action kennen, sehen ihre professionelle, harte Seite. Dann aber gibt es bereits in der ersten Episode auch Einblicke hinter die Fassade der beiden, die klar machen, dass hier womöglich über die Zeit überaus komplexe Charaktere aufgebaut werden sollen, wobei der Fokus auf ihrem Spagat zwischen Militär-Alltag und ständiger Konfrontation mit dem Tod und dem Privatleben samt Familie liegen wird. Das ist natürlich nicht die Neuerfindung des Rads. Doch wenn es gelingt, Ambivalenz zu konstruieren, Fallhöhe zu erreichen und dem Publikum schnell Anknüpfungspunkte zu liefern, mit den Hauptfiguren mitzufühlen, dann ist dieses einfache Rezept mitunter immer noch ein Erfolgsrezept.

I have no life, Sir.

Dafür hat sich Taylor Sheridan natürlich nicht gerade den schlechtesten Cast gegönnt: Zoe Saldaña hat schon mehrfach ihre Bad-ass-Qualitäten unter Beweis gestellt, aber ist gleichzeitig ein Garant für einen Sympathieträger. De Oliveira hat zwar noch eine vergleichsweise kompakte Filmografie, aber allein in Locke and Key schon für Gänsehaut gesorgt, was zuversichtlich stimmt, dass sie die Rolle einer Agentin auch glaubhaft spielen wird. Die Riege an namhaften Nebendarstellern ist zudem riesig, wobei in der ersten Folge die Momente mit Kidman, Kelly oder Freeman noch rar gesät sind. Daher kann über deren Wichtigkeit und auch Performance zu diesem frühen Zeitpunkt noch nichts gesagt werden. Enttäuscht haben diese Stars jedoch bislang selten.

Aller Anfang ist vielversprechend

Genauso wenige kann man am Ende der Auftaktfolge auch zur konkreten Geschichte bzw. der Mission sagen, die die neuen Partner erwartet. Die Pilotfolge von Special Ops: Lioness ist eine klassische Expositions- und Team-Building-Episode. Was jedoch schon deutlich wird, ist, dass Sheridan recht groß denkt: Die Anfangssequenz ist aufwendig und bildgewaltig. Zudem hat man sehr viel vor Ort gedreht, was den Produktionsanspruch unterstreicht und die Authentizität fördert. Ein weiterer Pluspunkt ist dann noch die gelungene musikalische Untermalung, die für eine permanent wabernde Grundspannung sorgt und damit die Neugier aufrecht hält. Der Pilot endet dann, man konnte es fast erwarten, auf einem Cliffhanger.

Anders und doch Sheridan

Die letzten Jahre waren im Schaffen von Taylor Sheridan konzentriert auf inneramerikanische Konfliktherde und selbst in Mayor of Kingstown und Tulsa King wehte eine leichte Western-Brise stets mit. Davon ist Special Ops: Lioness nun doch recht weit entfernt angelegt. Auf den ersten Blick zumindest. Denn bei genauerer Betrachtung passt auch dieses Werk erstaunlich gut zur Evolution Sheridans. Denn nicht nur der Western ist eben ganz tief in DNA und Selbstverständnis der US-amerikanischen Nation verwurzelt und bis heute prägend für Popkultur und Identität. Auch das Militär und dessen mediale, psychologische und historisch-kritische Aufarbeitung, beispielsweise eben im Kriegsfilm-Genre, ist fester Bestandteil der amerikanischen Kultur-Identität. Und die dritte Komponente, die in der Serie adressiert wird, Terrorismus und die organisierte Kriminalität, ist auch ein Generationen-übergreifendes Thema, also eine der amerikanischen „Baustellen“, die Sheridan mit seinen Geschichten und damit seiner Perspektive würdigt.

Laysla De Oliveria als Cruz Manuelos in Militäroutfit vor einem Autowrack.
Laysla De Oliveria als Cruz Manuelos © Paramount+

Wer sollte sich Special Ops: Lioness nicht entgehen lassen?

Wer nach dem Ende von Homeland nach einer Serie mit Nahost-Schwerpunkt gierte, der wird womöglich hier Ersatz finden. Auch Fans von modernen Kriegsfilmen, wie Tödliches Kommando oder The Outpost werden einen Blick in diese Produktion nicht bereuen. Darüber hinaus ist es aber nach der ersten Folge schwer schon zu sagen, ob Sheridan hier an seinen Lauf anknüpfen und eine weitere überdurchschnittliche Serie abliefern wird. Wer aber generell die Tonalität und die kritischen Botschaften des Autoren in seinen Filmen und Serien zu schätzen weiß, wird hier mit hoher Wahrscheinlich nicht enttäuscht werden

Unser vorläufiges Fazit zu Special Ops: Lioness

Special Ops: Lioness lässt sich nach einem Knall zu Beginn im Auftakt erstmal Zeit, um die Claims abzustecken. Dann entlässt einen der Pilotfilm auch noch mitten in einer spannenden Szene mit einem Cliffhanger, was die Beurteilung nochmals erschwert. Doch die Atmosphäre passt schon mal, die ersten Eindrücke der Figuren machen neugierig auf mehr und der Kredit, den sich Sheridan nun mal erarbeitet hat, stimmt optimistisch, dass er weiß, wie er hier eine runde Geschichte in bekanntem Terrain erzählen kann. Mit leichter Vorsicht gibt es erstmal dreieinhalb Toastscheiben, mit Tendenz aber nach oben.

Special Ops: Lioness wird am 23. Juli 2023 bei Paramount+ gestartet. 

Unsere Wertung:

 

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