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The Grey – Unter Wölfen

In The Grey schlägt sich Liam Neeson gemeinsam mit einer Gruppe von Überlebenden eines Flugzeugabsturzes durch die erbarmungslose eisige Wildnis.

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TitelThe Grey – Unter Wölfen
Jahr2011
LandUSA
RegieJoe Carnahan
DrehbuchJoe Carnahan, Ian Mackenzie Jeffers
GenreThriller, Drama
DarstellerLiam Neeson, Frank Grillo, Dermot Mulroney, Dallas Roberts, Joe Anderson, Nonso Anozie
Länge117 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihUniversum Film

Worum geht’s in The Grey?

John Ottway arbeitet als Mann fürs Grobe. Wo immer jemand verschwinden muss oder die Dinge hässlich werden, ist er zur Stelle. Aufgrund seiner Fähigkeiten als Jäger wird der schweigsame und mürrische Ottway von einer Ölfirma beauftragt, sich um die Wölfe zu kümmern, die es in der sibirischen Tundra auf die Arbeiter abgesehen haben. Nach getanem Job besteigen die Arbeiter und Ottway ein klappriges Flugzeug zurück in die Heimat. Doch es kommt, wie es kommen musste: Durch einen Blizzard stürzt das Flugzeug ab, nur Ottway und eine Handvoll andere überleben. Sofort sammeln sie den brennbaren Schrott zusammen und versuchen, nicht zu erfrieren. Doch sie sind nicht allein: Ein Rudel Wölfe beansprucht die Gegend als Jagdgebiet und schreckt vor nichts zurück. Hinzu kommen die Spannungen innerhalb der Gruppe, welche die Kooperation erschweren. Die Einzelgänger müssen zusammenarbeiten, um den wilden Tieren zu entkommen, die Zivilisation zu erreichen und zu überleben.

Gelungene Inszenierung

Trotz der zunächst eher klassisch wirkenden Handlung hat The Grey inszenatorisch einige Tricks auf Lager, die das Geschehen immer mal wieder auflockern. So wird beispielsweise sehr kreativ mit Flashbacks bezüglich der Hintergrundgeschichte des mysteriösen Protagonisten John Ottway gearbeitet. Diese werden gelungen in die Handlung eingebaut, zum Beispiel wenn Ottway wortwörtlich aus diesen Erinnerungen zurück ins Hier und Jetzt gerissen wird. Ebenso wird durch das Zusammenspiel fantastischer Landschaftsaufnahmen und der passend eingesetzten Musik das Geschehen eindrucksvoll untermalt. Auch das Sound-Design kann sich hören lassen: Die Tiere klingen extrem realistisch und einschüchternd und auch Sequenzen wie der Flugzeugabsturz werden eindrucksvoll in Szene gesetzt. Lediglich visuell enttäuscht besagte Szene etwas, was wohl dem unausgereiften CGI von 2011 und dem eher geringen Budget geschuldet ist. Doch gerade wenn man Letzteres im Hinterkopf behält, hat Carnahans The Grey wirklich etwas zu bieten.

Zweischneidige Antagonisten

Das eindeutige Highlight des Films sind seine Antagonisten, die Wölfe. Als wäre die Situation unserer unfreiwilligen Helden nicht schon schlimm genug, sehen sie sich auch noch mit einer unberechenbaren und tödlichen Gefahr konfrontiert. Doch „unberechenbar“ ist genau das Stichwort. Die Raubtiere mögen zwar wirklich bedrohlich wirken und auch dem Zuschauer das Fürchten lehren, allerdings handeln sie meist kaum nachvollziehbar. Mehrfach werden wir durch Liam Neeson auf die Intelligenz des Rudels aufmerksam gemacht und bekommen ihre prinzipiell berechenbare Jagdstrategie erklärt. Doch nur wenige Momente später tauchen aus dem nichts zwei Wölfe auf, zerfleischen einen der Überlebenden und stellen alles auf den Kopf, was gerade etabliert wurde.

Der gewünschte Effekt ist wohl, die Gefahr trotz eines kundigen Jägers immer noch existieren zu lassen, und dass die Überlebenden wie auch der Zuschauer nie sicher sein können. Doch tatsächlich bekommt man bei The Grey nur das Gefühl, dass die Logik zugunsten von Spannung und Schockfaktor aus dem Fenster geworfen wird.

Besagter Schockfaktor funktioniert trotz der Logiklöcher aber dennoch ziemlich gut. Die Tiere sehen visuell gut aus und werden oft im Dunkeln gezeigt, was sowohl den „Grusel“ erhöht als auch das etwas in die Jahre gekomme CGI überdeckt. Auch die Practical Effects an beispielsweise den Leichen können sich sehen lassen, und das tun sie auch. Relativ unverblümt werden zerfetzte Bäuche und abgerissene Gliedmaßen gezeigt, was die Gefahr nur umso größer wirken lässt. Diese Szenen tauchen zwar nicht ständig auf, man sollte aber über einen halbwegs starken Magen verfügen. Auch gelegentlich eingesetzte Jumpscares tragen zu einer durchgehenden Spannung bei. Auf dieser Ebene kann The Grey also definitiv punkten.

Blasse Charaktere

The Grey legt großen Fokus auf seine Charaktere, also die kleine Gruppe Überlebender des Flugzeugabsturzes. Diese verkommen aber, nicht gerade zugunsten des Films, zu klischeehaften und eindimensionalen Figuren ohne emotionale Tiefe. Leider wird dieser Umstand besonders in den Momenten schmerzhaft bewusst, in denen der Film so tut, als wäre es anders. So beispielsweise die obligatorische Szene, in der die Helden trotz der drohenden Gefahr eine Rastpause am Lagerfeuer einlegen und auf ihr Leben zu sprechen kommen. Alles, was man jedoch erfährt, ist, dass sie alle Frau und Kinder haben und diese vermissen. Ende. Das mag zwar zweckdienlich sein, immerhin handelt es sich hier um einen Survival-Thriller und nicht um eine tiefgründige Charakterstudie. Doch es wäre ohne Zweifel besser gewesen, wenn man diese Szenen komplett gestrichen hätte.

Wir erfahren ohnehin nichts, dem Film sind die Hintergrundgeschichten seiner Figuren genauso egal wie uns. Es geht einzig und allein ums Überleben. Somit wirken besagte Momente eher, als sollten sie die Spielzeit strecken. Kleine Ausnahme dieser Regel ist Protagonist John Ottway. Dieser bekommt eine etwas abgewandelte Hintergrundgeschichte und minimal mehr Tiefe, die aber eher zu Ungereimtheiten als zu einem dreidimensionalen Charakter führen.

Eine Sache kann man dem Streifen aber nicht absprechen: Durch die Blässe seiner Charaktere weiß man nie, wer als nächster sterben wird, und das ist ein großer Pluspunkt. Dadurch bleibt The Grey bis zum Schluss spannend und die Tode der Figuren sind, trotz der mangelnden emotionalen Verbundenheit zu ihnen, kreativ und überraschend. In dieselbe Kerbe schlägt auch das Ende des Films, das vermutlich die stärkste Szene des gesamten Werks ist und wohl am ehesten in Erinnerung bleiben wird.

Fazit

The Grey ist ein gelungener Thriller, der sowohl mit einschüchternden Antagonisten sowie einer bedrückenden Atmosphäre und konstanter Spannung aufwarten kann. Leider kommt fast jeder dieser positiven Aspekte mit einem kleinen Wermutstropfen: So handeln die Raubtiere beispielsweise teils haarsträubend irrational zugunsten des Schockfaktors und den Protagonisten wird verzweifelt eine generische Hintergrundgeschichte aufgezwungen. Wer aber über diese kleineren Makel hinwegsehen kann, bekommt einen unterhaltsamen Survival-Film mit einem gewohnt coolen Liam Neeson und einer fantastischen Endsequenz geboten.

Unsere Wertung:

 

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