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Bruce Willis in Stirb Langsam 5, am linken Rand eine Fotographin mit Mütze und Kamera in der Hand

Was macht einen guten Film aus?

Verschiedene Elemente sind nötig, um einen Film zu drehen. Doch warum wird mancher Film zum absoluten Klassiker, der ständig im Free-TV läuft, während andere im Regal versauern? Nicht jeder Film hat das Zeug zum Kassenschlager. Dieser Beitrag zeigt, was einen wirklich guten Film ausmacht und welche fünf Elemente auf keinen Fall fehlen dürfen.

1. Eine spannende Story

Jeder Film steht und fällt natürlich mit der Story. Sie soll mitreißen, den Zuschauer fesseln und ihn bestenfalls überraschen. Viele Drehbuchautoren orientieren sich nach wie vor am Aufbau eines klassischen Dramas. Das Drama besteht aus drei Akten, die aufeinander aufbauen. Wie genau die Dreiaktstruktur funktioniert, erklärt das Filmlexikon der Uni Kiel. Die Theorie des Dreiakters ist dabei auf fast jedes Genre anzuwenden. Ob Liebesfilm, Actionmovie oder Thriller – in jedem Fall wird auf einen Höhe- oder Wendepunkt hingearbeitet. Filme, die ohne diesen Moment auskommen, gibt es wenige. Sie gehören meist nicht zu den Kassenschlagern. Viele der besten Filme der 90er-Jahre weisen die Dreiaktstruktur auf. So zum Beispiel der zweite Teil der Stirb Langsam-Reihe (1990).

Bruce Willis in Stirb Langsam 5, am linken Rand eine Fotographin mit Mütze und Kamera in der Hand
Die „Stirb Langsam“-Reihe mit Bruce Willis in der Hauptrolle gehört definitiv zur Kategorie „gute Filme“. Sie weisen die klassische Drama-Struktur auf. © darkosky, Pixabay.com (CC0 Creative Commons)

2. Gelungene Dialoge

Was wäre ein guter Hollywoodstreifen ohne Zitate, die die Fans immer und immer wieder aufsagen? Viele Filmzitate großartiger Filme haben sich mittlerweile verselbstständigt und werden in jeder passenden und unpassenden Situation angebracht. Selbst Personen, die den eigentlichen Film gar nicht gesehen haben, zitieren daraus. Daran zeigt sich, was ein erfolgreicher Film ist. Ein tolles Quiz mit zahlreichen berühmten Zitaten gibt es bei Mein-wahres-Ich.de! Dabei sind manche der deutschen Filmzitate sogar eher schlecht übersetzt. Wer erinnert sich nicht an Patrick Swayzes Satz „Mein Baby gehört zu mir“ aus Dirty Dancing (1987)? Im Original sagt Swayze allerdings „Nobody puts Baby in a corner!“, was eine völlig andere Bedeutung hat. Nichtsdestotrotz sind Zitate wie „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt“ oder „Möge die Macht mit dir sein“ oft bekannter als die dazugehörigen Filme. Das zeigt: Kaum etwas ist so wichtig wie das, was die Schauspieler auf der Leinwand sagen.

Eine der berühmtesten Tanzszenen aller Zeiten © 2007 Tele München Gruppe. All Rights Reserved. Dirty Dancing, USA 1987.
Eine der berühmtesten Tanzszenen aller Zeiten © 2007 Tele München Gruppe. All Rights Reserved. Dirty Dancing, USA 1987.

3. Talentierte Schauspieler

Nicht nur was gesagt wird, ist essentiell für einen erfolgreichen Film. Auch wer es sagt, spielt eine Rolle. Dabei achten Produzenten und Regisseure generell auf zwei Dinge: Einerseits engagieren sie namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler, die eine Garantie für zahlreiche Kinobesucher sind. Andererseits müssen die engagierten Personen gut schauspielern und die Rolle rüberbringen können. Denn nichts ist schlimmer als ein Schauspieler, dem die Zuschauer seinen Part nicht abnehmen. Ein hochkarätiger Cast mit guten Schauspielern ist deshalb unverzichtbar, damit ein Film ein Erfolg wird. Denn was wäre die „Fluch der Karibik“-Reihe ohne Johnny Depp? Oder „Der Pate“ (1972) ohne Al Pacino und Marlon Brando? Hier gibt es wieder zwei klare Kategorien.

Johnny Depp beispielsweise gehört zu den vielseitigsten Schauspielern, die Hollywood zu bieten hat. Neben dem verrückten Kapitän Jack Sparrow in „Fluch der Karibik“ spielte er in Horrorfilmen wie Sleepy Hollow, in romantischen Liebesfilmen und in zahlreichen weiteren Filmen mit. Auf der anderen Seite stehen Charakterdarsteller wie Marlon Brando. Ihn werden Filmfans für immer in Verbindung bringen mit der „Godfather“-Reihe. In jedem Fall kommt es darauf an, dass die gecasteten Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Rollen glaubhaft spielen.

Johnny Depp aus From Hell
Johnny Depp aus From Hell von 2001. ©20th Century Fox Home Entertainment

4. Musik, everybody!

Wenn jemand den Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) erwähnt, hat jeder sofort die passende Musik im Kopf. Bei diesem wie bei vielen anderen Filmen ist die Filmmusik das, was im Gedächtnis bleibt. Selbst Menschen, die den Film nie gesehen haben, können mit den Melodien etwas anfangen. Filmmusik ist eine Kategorie für sich. Sie unterstreicht die Stimmung des Films und versetzt die Zuschauer in genau diese Stimmung. Sie kann für einen Bruch sorgen, Menschen zum Weinen bringen und ganz große Emotionen auslösen. Und das ist es doch, was ein Film letztendlich will. Die berühmtesten Macher von Filmmusiken in Hollywood sind der Italiener Ennio Morricone, der 2020 verstorben ist, sowie der Deutsche Hans Zimmer, der bereits einen Oscar sowie einige Grammys und Golden Globes gewonnen hat.

Der große Erfolg von Filmen, die mit Liedern und Musik spielen und arbeiten, zeigt, dass Filmmusik essentiell für einen guten Film ist. Ob Disney-Verfilmungen wie „König der Löwen“ (wiederum Hans Zimmer, 1994) oder Musikfilme wie Dirty Dancing oder Grease (1978) – die Hintergrundgeräusche sind bei guten Filmen fast wichtiger als die Dialoge. Das Deutschlandradio erklärt, warum Filme Musik brauchen, um zu funktionieren.

Hans Zimmer - Erinnere dich (aus "Der König der Löwen"/Audio Only)

5. Originalität ist das A und O

Ein Film kann all die oben genannten Kriterien erfüllen, wenn er nicht originell ist, wird er in der Schublade landen. Jede neue Filmproduktion muss das gewisse Etwas haben, damit die Menschen ins Kino (oder zum Streaming-Anbieter ihrer Wahl) strömen. Das Problem zeigt sich hier vor allem bei Filmreihen, die mehr als drei Teile haben. Während der erste Film oft ein absoluter Kassenschlager ist, nehmen die Zahlen mit jedem weiteren Teil ab. Woran liegt das? Die Filmemacher tendieren dazu, das bewährte Rezept immer und immer wieder zu nutzen und die Figuren in die immer gleichen Szenarien zu stecken. Das langweilt die Zuschauer auf Dauer. Hier ist es unerlässlich, immer wieder neue Elemente einzusetzen, die den Film interessant machen und so die Fans ins Kino locken. Ein gelungenes Beispiel ist die niemals endende „James Bond“-Reihe.

Daniel Craig in James Bond - Casino Royale
Albert R. Broccolis EON Productions presents Daniel Craig (L) as James Bond and Sebastien Foucan as Mollaka in the 007 action adventure CASINO ROYALE. © 2015 Danjaq, LLC and Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. TM Danjaq, LLC. All Rights Reserved.

Während bei James Bond die Story immer nahezu gleich ist, wird ein entscheidendes Element gewechselt: Der Hauptdarsteller. Meist geht es darum, dass Bond gegen einen (oder mehrere) Bösewichte kämpft und unterwegs mit der einen oder anderen schönen Frau anbandelt. Actionszenen und schnelle Autos runden das Grundrezept ab. Doch ob es nun Pierce Brosnan, Daniel Craig oder Sean Connery sind, macht für viele Fans einen Unterschied. Jeder Bond-Darsteller gibt der Rolle etwas Neues mit und macht sie sich zu eigen. Das bewahrt der Filmreihe die Originalität. Und das macht sie schließlich zu guten Filmen.

2 Kommentare

  • Kameraführung, Licht, Farbe, Schauspiel und Ton machen sehr viel aus, die Story finde ich überbewertet. Die besten Filme haben auch mal nur einfache Stories.

    • Ich finde deine Meinung sehr interessant, da ich bsw. sehr viel wert auf die Story lege und ich diese am Bedeutendsten finde.