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Wenn du König wärst © 2018 Twentieth Century Fox

Wenn du König wärst

In Wenn du König wärst transportiert Joe Cornish (Attack the Block) die Artussage in die heutige Zeit und spinnt darum ein kindgerechtes Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie. Seit dem 18.04.2019 läuft der Film in den Kinos und ob sich ein Besuch lohnt, erfahrt ihr hier. 

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Titel Wenn du König wärst
Jahr 2019
Land USA
Regie Joe Cornish
Drehbuch Joe Cornish
Genre Abenteuer, Fantasy
Darsteller Louis Ashbourne Serkis, Rebecca Ferguson, Patrick Stewart, Angus Imrie, Tom Taylor, Rhianna Dorris, Dean Chaumoo, Denise Gough, Genevieve  O’Reilly, Nathan Stewart-Jarrett
Länge 120 Minuten
FSK ab 6 Jahren freigegeben
Verleih Twentieth Century Fox of Germany GmbH
Poster zu Wenn du König wärst © 2018 Twentieth Century Fox
Kinoplakat zu „Wenn du König wärst“ © 2018 Twentieth Century Fox

Excalibur? Excalibur! 

Der 12-Jährige Alex (Louis Serkis) ist nicht unbedingt der beliebteste Schüler an seiner Schule und stellt sich für seinen besten Freund Bedders (Dean Chaumoo) immer wieder den Schul-Rowdies Lance (Tom Taylor) und Kaye (Rhianna Dorris) entgegen. Eines Nachts zieht er ein sonderbares Schwert aus dem Stein einer Baustelle und anschließend gehen mysteriöse Dinge vor sich. Denn er hat damit die böse Hexe Morgana (Rebecca Ferguson) aufgeweckt, die nun nach dem Schwert trachtet und die damit die Welt unterjochen möchte. Bei dem Schwert handelt es sich nämlich um das sagenumwobene Excalibur und auch der legendäre Zauberer Merlin (Angus Imrie, Patrick Stewart) macht sich auf den Weg, Alex und seinen Freunden im Kampf gegen die Hexe zur Seite zu stehen. 




Verschworener Haufen mit dem Abenteuer ihres Lebens 

Die Goonies haben in den 80er-Jahren in jedem Kind die Lust nach Abenteuern und mystischen Geheimnissen geweckt. Seitdem erscheinen immer wieder Abenteuerfilme, die diese Formel oder dessen Faszination kopieren wollen. Wie man anhand von Stranger Things oder auch den Gänsehaut-Verfilmungen sehen kann, inspiriert dieses Gemeinschafts- und Abenteuergefühl auch noch die heutige Film- und Serienlandschaft. Nun verheiratet Joe Cornish dieses Konzept mit der Mythologie rund um König Artus und kreiert damit einen launigen Fantasy-Abenteuer-Streifen für Jung und Alt. Ähnlich wie in seinem Erstling Attack the Block besticht er dabei mit einer ausgefeilten Gruppendynamik. Diese folgt keiner klaren Schwarz-Weiß-Zeichnung und schafft es, unsympathische Figuren in die Gruppe einzugliedern und lässt diese über ihr Verhalten selbst reflektieren. Daraus entsteht ein homogener Haufen aus unterschiedlichen Charakterköpfen, mit welchen man gern bis zum Schluss mitfiebert.

Alex und seine Freunde © 2018 Twentieth Century Fox
Alex kann sich auf seine Freunde verlassen © 2018 Twentieth Century Fox

Wirklichen Anlass zum mitfiebern gibt einem Wenn du König wärst aber kaum, denn die meisten brenzligen Momente werden schnell aufgelöst und eine wirkliche Gefahr ist kaum spürbar. Dazu trägt auch die Anwesenheit von Merlin bei, der ähnlich wie Gandalf in Herr der Ringe immer im rechten Moment zur Stelle ist, auch wenn man dessen Aktivität mit einigen Story-Kniffen einschränkt. Dem sagenumwobenen Zauberer spendiert man gar drei unterschiedliche Darstellungsformen, nämlich als Eule, Junge und alten Mann. Letztere bekommt man kaum zu Gesicht, kriegt dann aber unterhaltsame Momente mit Patrick Stewart spendiert.

Zu den Highlights des Films gehört aber ganz klar die junge Form des Zauberers. Hier überzeugt Angus Imrie mit einer schrulligen und sympathischen Darstellung. Seine klatschenden Zaubertricks entlocken dabei auch immer wieder ein Schmunzeln. Doch auch die anderen Jungdarsteller überzeugen mit ihren Auftritten und Louis Serkis (Sohn von Andy Serkis) überzeugt als Sympathieträger und Anführer der Truppe. 

Das stereotypische Böse und die Überlange trüben den Abenteuer-Spaß 

Wenn du König wärst punktet vor allem mit der tollen Gruppendynamik, portiert aber auch auf kreative Art und Weise die Artussage in die heutige Zeit. Wenn aus einem herkömmlichen Küchentisch die legendäre Tafelrunde wird, sorgt das einfach für wohlige Wiedererkennungsmomente. Die Geschichte folgt dabei dem klassischen Muster vom Kampf Gut gegen Böse und wartet nur mit kleinen Überraschungen auf. Während man auf der guten Seite mit der homogenen Truppe punktet, bietet man auf der bösen Seite aller höchstens Standardkost. Die Kontrahenten und die Unterwelt wurden zwar schön düster designt, doch verschwendet man das Talent von Rebecca Ferguson als Morgana vollends. Nur in wenigen Momenten ist sie nicht als CGI-Figur zu sehen und in diesen auch nur undeutlich erkennbar.

Morgana © 2018 Twentieth Century Fox
Die böse Hexe Morgana © 2018 Twentieth Century Fox

Zu kämpfen hat Wenn du König wärst auch mit seiner Laufzeit, welche gerade bei jüngeren Besuchern die Geduld auf die Probe stellt und für nervöses hin und her rutschen sorgen dürfte. Denn über zwei Stunden sind einfach zu viel und gerade der Spannungsbogen wird dieser Laufzeit nicht gerecht. Nach einem gefühlten Finale richtet sich die Geschichte nochmal auf und fokussiert sich auf einen epischen Endkampf, dessen Ende man eher spannungsarm statt –geladen entgegenfiebert. Wirklich packend ist dieser auch nicht inszeniert, zwar geht man mit der zu verteidigenden „Schulfestung“ einen kreativen Weg, erstickt diese aber mit durchschnittlichen Computereffekten. 

Mein Fazit zu Wenn du König wärst 

Einmal dem tristen Leben entkommen und als Held ein aufregendes Abenteuer zur Rettung der Welt erleben. Dem sympathischen 12-Jährigen Alex wiederfährt dieses „From Zero to Hero“-Szenario im Rahmen der legendären Artussage, welche von Joe Cornish charmant in die heutige Zeit transportiert wurde. Mit viel Gefühl zeichnet er seine Figuren und sorgt für spannende Gruppendynamik im Heldenteam. Viele kreative Ideen führen in die fantastische Welt und ermöglichen ein turbulentes Abenteuer um das sagenumwobene Schwert Excalibur. Auch Merlin darf nicht fehlen und sorgt mit seinen Zaubertricks und der schrulligen Art für einige Lacher in diesem Fantasy-Abenteuer. Leider ist der Film aber deutlich zu lang geraten und der Spannungsbogen kann nicht bis zum Ende gehalten, bzw. erneut aufgebaut werden.

Trotz größter Anstrengungen in Form eines spektakulären Endkampfs geht Wenn du König wärst zum Schluss einfach die Puste aus und bietet mit der Darstellung von Morgana eine inspirationslose Antagonistin. Das ist schade, denn hätte man das Abenteuer knackiger gestaltet und das Niveau der ersten Hälfte bis zum Schluss gehalten, wäre Wenn du König wärst ein echter Überraschungshit geworden. So bekommt man immerhin ein spaßiges, aber leider unrundes Fantasy-Abenteuer geboten.

Unsere Wertung:

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