Ihr seid auf der Suche nach den gruseligsten Hexenfilmen? Dann seid ihr hier genau richtig! Die kleine Hexe, Verliebt in eine Hexe, Hocus Pocus – Die Liste der harmlosen Hexenfilme kann noch ewig weitergeführt werden. Wenn man jedoch Hexen im Film sucht, die einem Angst machen, kann das schon deutlich schwieriger werden. Daher haben wir für euch die 13 gruseligsten Hexenfilme in diesem Beitrag zusammengefasst.
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Kindheitstraumata wecken Interesse an Hexenfilmen
Fast jeder hat als Kind seine kleinen Traumata erlitten, und bei vielen Kindern waren Hexen ein Teil davon. Beginnend mit „Hänsel und Gretel“ kam man bereits als Kleinkind in Kontakt damit. Da es als Erwachsener deutlich schwerer fällt sich zu gruseln, greift man in diesem Fall ironischerweise gern auf Filme zurück, die eben genau diese furchtbaren Kindheitserinnerungen aus einem herauskitzeln. Aber natürlich gibt es auch Hexenfilme, die uns bereits in Kindheitstagen Angst eingeflößt haben. Aber dazu später mehr…
Wie vielfältig sind Hexenfilme?
Natürlich gibt es gewisse Parallelen, die in den Hexenfilmen immer wiederkehren. Eine einsame Frau etwa, die Unbehagen auslöst, aber es dennoch schafft, ihre Opfer zu sich zu locken. Doch die Variationsmöglichkeiten dessen sind vielfältig. So tauchen Hexen in Filmen sowohl im Mittelalter als auch in der Gegenwart auf. Auch ihre Opfer unterscheiden sich, nicht alle Hexen sind vorrangig auf Kinder als Opfer aus. Des Weiteren kann eine Hexe als klapprige alte Frau oder eben auch als junges Mädchen erscheinen. Aufgrund dieser Vielfältigkeit hoffen wir euch im Folgenden einen differenzierten Überblick verschaffen zu können. Viel Spaß!
Die besten Hexenfilme im Überblick
- The Autopsy of Jane Doe (2016)
- The Witch (2015)
- Hagazussa – Der Hexenfluch (2017)
- Suspiria (2018)
- Suspiria (1977)
- Feuertanz – Horror Infernal (1980)
- The Witch Next Door (2019)
- The Blair Witch Project (1999)
- Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960)
- Hypno (1962)
- The Lords of Salem (2012)
- Drag Me to Hell (2009)
- Hexen Hexen (1990)
The Autopsy of Jane Doe (2016)
Ein guter Hexenfilm muss weder im Mittelalter und schon gar nicht unbedingt im düsteren Wald spielen. Mit The Autopsy of Jane Doe hat der norwegische Regisseur André Øvredal ein Kammerspiel in einem Leichenschauhaus inszeniert, das mit minimalen Mitteln und in unter 90 Minuten Spielzeit für sehr hohen Nervenkitzel sorgt. In diesem Gruselthriller geht es um ein Vater-Sohn-Gespann, das bei der Obduktion einer äußerlich unversehrten Frauenleiche auf immer mehr rätselhafte Widersprüchlichkeiten stößt. Der tote Körper weist keinerlei Totenflecken auf, aber die Organe deuten auf einen Tod durch Verbrennen hin. Als dann auch noch eine Reihe merkwürdiger Dinge im Keller der Präparatoren vor sich gehen und im Inneren der Leiche Indizien eines Ritualmords gefunden werden, schwant den Männern Böses. Aus Panik versuchen sie die mysteriöse Tote zu verbrennen, doch das erweist sich als folgenschwerer Fehler. Denn die Frau auf dem Seziertisch hat eine tragische Vergangenheit, für die es Rache zu üben gilt.
The Autopsy of Jane Doe ist kurzweilig und unvorhersehbar. Außerdem machen Brian Cox und Emile Hirsch einen Top-Job. Die Leistung von Olwen Catherine Kelly muss aber auch noch gelobt werden, denn für die Rolle als Leiche musste sie an den Drehtagen oft stundenlang regungslos auf dem Tisch ausharren. Alles in allem ist diese Produktion sowohl für Horror- als auch Kammerspielfans auf jeden Fall eine Empfehlung.
The Witch (2015)
Die grausam systematische Verfolgung und Tötung von vermeintlichen Hexen zwischen 1550 und 1650 gab der Filmindustrie schon immer einen profitablen Nährboden für zahlreiche Genrefilme. So auch der 2015 erschienene The Witch von Robert Eggers. Doch im Gegensatz zu vielen Horrorgeschichten oder eher komödiantischen Beiträgen, konzentriert sich dieser Horrorfilm inhaltlich auf das Leben der Puritaner und der durch sie erfolgten Hexenverfolgung. Herausgekommen ist ein dichtes religiöses Familiendrama mit Mystery-Elementen.
Die gottesgläubigen Eheleute William und Kathrine möchten sich gemeinsam mit ihren fünf Kindern eine neue Existenz aufbauen. Fündig werden sie am Rande einer Waldlichtung. Doch schon bald häufen sich merkwürdige Ereignisse: Die Ernte läuft nicht wie sonst, die Hoftiere verhalten sich zunehmend aggressiv und dann verschwindet auch noch das jüngste Familienmitglied unter den Augen der ältesten Tochter Thomasin (Anya Taylor-Joy). Mit zunehmenden Misserfolgen und der verzweifelten Suche nach dem jüngsten Spross wird Thomasin schließlich der Hexerei beschuldigt. Doch hat diese wirklich einen Pakt mit dem Bösen geschlossen?
The Witch geht einen eher untypischen Weg, seine Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Verpackt in ein durchaus realistisches und trauriges Familiendrama, entfaltet der Film seine Horrorelemente schleichend und lässt seine Zuschauer lang im Ungewissen. Dabei vermittelt und thematisiert das Werk sowohl Religiöses als auch Kulturelles und lässt auch die tief verwurzelten Schamgefühle jener Zeitepoche nicht außer Acht. Die immer prekärer werdende Lage der Familie, die langsam aber sicher auseinandergerissen wird, ist spürbar, aber nicht sofort greifbar. Das Grauen besitzt hier keine vorgegebene Form, weshalb sich der Horror von The Witch, auch aufgrund seiner surrealen Darstellung, bis zu einem gewissen Punkt eher im Kopf seiner Zuschauer abspielt. Ein zweifelsohne gelungenes und atmosphärisches Werk, das mit seichten Mystery- und Horrorelementen ständig Unbehagen erzeugt, dessen Charaktere glaubwürdig gespielt werden und das von gekonnter Kameraarbeit profitiert.
Hagazussa – Der Hexenfluch (2017)
Hagazussa, das ist althochdeutsch und heißt übersetzt so viel wie Hexe. Der deutsch-österreichische Genrefilm von Lukas Feigenfeld ist eine Charakterstudie der jungen Hirtin Albrun (Aleksandra Cwen), die im 15. Jahrhundert in den österreichischen Alpen lebt. Anfangs begleitet der Film ihre Kindheit, sie lebt recht zurückgezogen mit ihrer Mutter (Claudia Martini) in einer kleinen Waldhütte. Als die Mutter unter ständigen Vorwürfen, eine Hexe zu sein, stirbt, ist Albrun auf sich allein gestellt. Allerdings geht der „Fluch“ ihrer Mutter auf sie, denn auch sie muss die Verleumdungen der Dorfgemeinschaft über sich ergehen lassen. Nachdem sie dann vom örtlichen Pfarrer den Schädel ihrer Mutter geschenkt bekommt, beginnt Albrun, zunehmend Geräusche und Bilder wahrzunehmen. Sie droht, dem Wahnsinn zu verfallen…
Dies ist ein sperriger Horrorfilm, schon beginnend beim Umstand, das die Figuren Österreichisch miteinander kommunizieren und oft mehr nuscheln als deutlich sprechen. Untertitel sind also Pflicht. Gepaart mit einer sehr kühlen und oft langatmigen Inszenierung ist Hagazussa kein Film für die breite Masse. Man muss sich auf die schleppende Erzählung einlassen und darf sich auch von den ellenlangen Kamerafahrten nicht abschrecken lassen. Ansonsten verpasst man manch großen Moment des Films. Da die Handlung hauptsächlich anhand der Bildsprache seziert werden muss, bietet Hagazussa eine ganz besondere Form von Grusel, die eher aus der Stimmung heraus entsteht.
Unterlegt von einem tiefen, sphärischen Soundtrack, der toll zu den langen künstlerischen Bildern passt, zieht der Film seinen Horror vor allem aus der Kulisse und den Geräuschen, die die Einstellungen verstärken. Typische Elemente wie Jump-Scares sucht man vergeblich. Stattdessen erhält man hier ein düsteres und bizarres Märchen mit sehr viel Lokalkolorit. Wem The Witch gefallen hat, der kann auch mal einen Blick auf Hagazussa werfen.
Suspiria (2018)
Berlin in den 70er Jahren – Die RAF terrorisiert das Land und löst die vielleicht größte Krise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aus. In diesen chaotischen Zeiten begibt sich die junge Patricia zu dem Psychiater Dr. Klemperer und schildert ihm, scheinbar im Wahn, erschreckende Vorkommnisse an der Helena-Markos-Tanzakademie. Dort ist mittlerweile die junge Amerikanerin Susie (Dakota Johnson) eingetroffen, die durch ein Vortanzen gepeitscht wird und dabei überzeugen kann. Doch während der ersten Probe erleidet eine der Tänzerinnen einen Nervenzusammenbruch, bezichtigt die Lehrerinnen der Heuchelei, stößt wüste Beleidigungen aus und stürmt aus der Akademie. Kurz darauf begibt sich Dr. Klemperer auf die Suche nach Patricia, die jedoch verschwunden ist. Er stößt auf ein verstörendes Notizbuch und seltsame Rituale, wird zudem selbst Zeuge einer brutalen Tanzaufführung. Allerdings ist dies nur der Beginn grauenvoller Ereignisse…
Suspiria (2018) ist ein beklemmender und sehr blutiger Vertreter des Horror-Genres, speziell wenn es um Hexen geht. Der Regisseur Luca Guadagnino (u.a. Call Me by Your Name) nimmt hier keinerlei Rücksicht auf den Zuschauer. Sämtliche Szenen werden detailliert dargestellt. Die Atmosphäre passt sich der Gewaltakte an und wird zudem durch die Grazie des Tanzes unterstützt. Als i-Tüpfelchen besitzt der Film auch noch eine politische Note. Horror-Fans und besonders Fans von Hexenfilmen werden sich die rund zweieinhalb Stunden lohnen.
Suspiria (1977)
Bei den besten Hexenfilmen darf Dario Argentos Muttertrilogie, bestehend aus Suspiria, Inferno und Mother of Tears, auf keinen Fall unerwähnt bleiben. Denn wer könnte grundsätzlich besser eine überwältigende albtraumhafte Stimmung erzeugen, die vom manipulativen Einfluss böser Hexen herrührt, als der Meister des Visuellen?
Mit unglaublicher Inszenierungslust zeigt uns Argento in Suspiria (1977), wie die junge Amerikanerin Suzy in eine Freiburger Tanzschule eintritt und schrittweise von den mysteriösen Ereignissen vor Ort verschlungen wird. Dabei lässt der italienische Giallo-Regisseur mit großer Freude am Expliziten die Mitschülerinnen Suzys über oder besser in die Klinge springen, ehe seine Protagonistin dem rätselhaften Treiben mit ihren Nachforschungen zu Hexen und schwarzer Magie auf die Schliche kommen kann. Statt mit einer kohärent-schlüssigen Handlung zu überzeugen, fesselt Suspiria seine Zuschauerschaft mit imposanten Farbspielereien und dem unnachahmlich hypnotischen Score der Band Goblin. Jeder Horrorfan sollte sich diesem blutigen Fiebertraum einmal aussetzen und wie Suzy dem diabolischen Spiel dunkler Hexenkräfte verfallen.
Feuertanz – Horror Infernal (1980)
In Suspiria (1977) schickte Kultregisseur Dario Argento die Amerikanerin Jessica Harper als Ballettänzerin Suzy nach Freiburg. Dort wurde sie in einem alten Gebäude mit der Hexe Mater Suspiorum konfrontiert. In seinem Nachfolgefilm Inferno, zu Deutsch Feuertanz – Horror Infernal, stellt er uns ihre Schwestern vor – Mater Lacrimarum in Rom und Mater Tenebrarum in New York.
Die Autorin Rose kauft in New York das Buch The Three Mothers, das die Geschichte der drei Hexen und ihrer drei Häuser erzählt. Sie hegt darauf den Verdacht, dass das alte Appartement-Haus, in dem sie wohnt, eines dieser Hexen-Häuser sein könnte. In Rom erreicht ihren Bruder Mark ein Brief von ihr, der aber bei seiner Kommilitonin Sara landet. Sara geht der Sache in einer Bibliothek nach, wo sie ihrerseits eine Ausgabe des Buches entdeckt. Kurz darauf wird sie in ihrer Wohnung ermordet. Mark findet am Tatort nur noch Ausschnitte des Briefes vor und reist nach New York. Doch seine Schwester scheint wie vom Erdboden verschluckt…
Dario Argento wechselt in der ersten halben Stunde in seiner Erzählung geschickt zwischen den drei Personen. Doch anstatt dem üblichen Detektiv-Schema nach den Spuren zu folgen, jagt er sie durch böse Vorahnungen getrieben und finstere Kräfte verfolgt ihrem jeweiligen Schicksal entgegen. Wenn Mark dann in New York aufschlägt, gibt sich Inferno kaum mehr wie ein aufzuklärendes Mysterium, sondern wie ein filmgewordener Alptraum. Das Appartementhaus entspinnt schnell ein eigenes Panoptikum, das sich außerhalb der zivilisierten Welt und in sich geschlossen zu existieren scheint. Durch die dominierenden Blau- und Rottöne und das sehr künstlich wirkende Set Design beschreibt der Film weniger das Wesen, sondern das Wirken der Hexe. Der großartige Score von Keith Emerson unterstreicht das kongenial. Inferno ist dabei weniger Horror-Kino zum Mitfiebern denn verstörendes Kunstkino, das als Ganzes erlebt werden will.
The Witch Next Door (2019)
The Witch Next Door (OT: The Wretched) ist einer der besten Hexenfilme der letzten Jahre. Denn die Brüder Brett und Drew T. Pierce, die sich sowohl für das Drehbuch als auch für die Regie verantwortlich zeichnen, haben sich ihre zwei liebsten Hexen-Mythen geschnappt und daraus eine ganz eigene Melange erschaffen. Im Kern geht es um den Heranwachsenden Ben (John-Paul Howard), der einen Sommer in der Marina seines Vaters Liam (Jamison Jones) arbeiten muss, um dabei ein wenig in die Spur zu finden. Dabei bemerkt er allerdings, dass in der Nachbarfamilie eine dunkle und böse Macht Einzug gehalten hat, die offenbar ein großes Interesse an Kindern hegt.
The Witch Next Door ist eine sehr gelungene Mischung aus okkultem Hexenhorror und Coming of Age – Drama und schüttelt in seinen knackigen 95 Minuten Laufzeit das ein oder andere Ass im Ärmel. Die Atmosphäre ist durchgehend stimmig, und die handgemachten Effekte überzeugen, vor allem im letzten Drittel, mit einigen saftigen und ekligen Spitzen. Wer nach dem Film Lust auf creepy Hintergrundgeschichten hat, der sollte sich in die Folklore der Hexen Black Annis und Boo Hag einlesen, denn diese beiden bilden die Basis für die Story von The Witch Next Door.
The Blair Witch Project (1999)
Eine Liste über die gruseligsten Hexenfilme geht nicht ohne die Mutter aller Found-Footage-Filme: In The Blair Witch Project begeben sich die Studenten Heather, Joshua und Michael nach Burkittsville (Maryland). Dort wollen sie dem Mythos der „Blair Witch“ auf den Grund gehen. Dabei verschwinden sie spurlos und das einzige, was von ihnen gefunden wird, ist ihre Videokamera.
Dieser Horrorfilm schafft es mit minimalen Mitteln maximale Spannung zu erzeugen und verzichtet dabei komplett darauf, das Böse zu zeigen. Vielmehr visualisiert er den Schrecken durch die Angst der Protagonisten und den Found-Footage-Stil, wodurch er auch heute noch furchterregend wirkt.
The Blair Witch Project ging eine geschickte Werbekampagne voraus. Für diese wurde unter anderem mithilfe einer Webseite ein kompletter Mythos erschaffen, der den Menschen glaubhaft vermittelte, dass das was sie sahen, echt war. Der Film spielte bei einem Budget von 60.000 US Dollar (+Marketing) weltweit über 240 Mio. US Dollar wieder ein und zog ein riesiges Franchise nach sich, welches aus zwei Fortsetzungen, diversen Videospielen, einigen Büchern sowie mehreren Dokus besteht. Zudem zählt er bis heute zu den beliebtesten modernen Horrorfilmen und genießt völlig zurecht Kultstatus.
Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960)
Die deutsche Titelschmiede war schon immer sehr kreativ, wenn es darum ging, Filme an das angedachte Publikum zu bringen. Neben all den Filmen mit Django, King Kong und Frankenstein war es vor allem der Name Dracula, der es ihr angetan hatte. Und auch wenn es uns der Titel suggeriert, gibt es in Die Stunde, wenn Dracula kommt nicht den Fürsten der Finsternis, nein, eigentlich nicht mal einen Vampir zu sehen.
1630 wird die Hexe Asa zusammen mit ihrem Geliebten Javutich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zuvor spricht sie noch einen Fluch gegen ihre Familie aus. Tatsächlich wird ihr Grab 200 Jahre später entweiht, die Hexe durch einen Blutstropfen wieder zum Leben erweckt. Ihr Nachfahr Fürst Vajda lebt mit seinem Sohn Konstantin und seiner Tochter Katia, die Asa wie aus dem Gesicht geschnitten ist, immer noch auf dem verfluchten Boden. Asa schickt Javutich aus, um ihre Rache an dem Fürsten zu vollstrecken, durch Katia wähnt sie ihre Chance, vollends wieder ins Leben zu treten. Doch der junge Arzt Gorobec hat sich in die junge Schönheit verliebt, doch sein Mentor Dr. Krubajan ist schon ihrer Gefolgschaft beigetreten…
Der gelernte Kameramann Mario Bava gab 1960 mit Die Stunde, wenn Dracula kommt sein offizielles Debüt als Regisseur. Als Vorlage diente eine romantische Schauergeschichte aus der Feder des Russen Nikolai Gogol, aus der er einen düsteren Gruselfilm formte. Die Britin Barbara Steele wurde zu einer Ikone des Italo-Horrors und der Film vor allem in den USA ein großer Erfolg. Für die Deutschen wurde allerdings aus dem Hexenprozess eine Vampir-Hinrichtung, aus Javutich der berühmte Dracula. Warum das sein musste, erschließt sich bis heute nicht. Der Film bleibt trotzdem eine Wucht.
Hypno (1962)
Was wäre, wenn Sie herausfinden würden, dass ihre harmlos wirkende Angetraute ein dunkles Geheimnis hätte? Wenn dieses Geheimnis gar finstere Seiten in ihr zum Vorschein bringt? Was würden Sie tun, wenn ihr geliebtes Eheweib eine Hexe wäre?
Professor Taylor ist ein Mann der Ratio, er widerlegt in seinen Kursen an der Universität verschiedene Glaubenskonzepte. Umso entsetzter muss er feststellen, dass seine Frau Tansy der Hexerei frönt. Denn in ihrem trauten Heim findet er verschiedene Kult-Objekte, die der Herstellung von Mixturen oder auch als Talismane dienen. Sie gesteht ihm ein, beim gemeinsamen Urlaub auf Jamaika, als Taylor nach einem Unfall mehrere Tage dem Tode nahe war, diese Kunst für sich entdeckt zu haben. Doch er will davon nichts wissen und verbrennt die Sachen, darunter auch ein Bild von sich. Aber tatsächlich scheint ihm von da an das Pech an den Fersen zu kleben. Er muss sogar um seinen Platz an der Universität bangen. Dort stellt er fest, dass eine Kollegin, mit der er in Konkurrenz steht, ihrerseits dunkle Kräfte bemüht, um ihn loszuwerden…
Nach dem Roman „Hexenvolk“ von Fritz Leiber entspinnt Hypno (OT: Night of the Eagle) eine Gruselmär um einen Mann der Vernunft, der sich plötzlich inmitten ihm unerklärlicher Geschehnisse wiederfindet. Regisseur Sidney Hayers inszeniert den Film als ironischen Schlagabtausch, der oftmals mit Worten geführt wird. Dabei schleichen sich immer mehr unerklärliche Zwischenfälle in das Leben von Taylor, dargestellt von Peter Wyngarde. Der Professor schliddert von einer unangenehmen Situation in die nächste, bis das Ganze tatsächlich bedrohliche Maße annimmt. Der Film bewerkstelligt den Gang zwischen Grusel und Komödie sehr gut, vor allem, da er nie an der Ernsthaftigkeit seiner Erzählung zweifeln lässt. Hypno ist ein Kleinod von Film.
The Lords of Salem (2012)
Nach seinem zweiteiligen Halloween-Reboot ließ es Rob Zombie mal etwas entspannter angehen. Er widmete sich in seinem Okkult-Horror The Lords of Salem den berüchtigten Hexenprozessen von 1692 an eben jenem Ort an der amerikanischen Westküste, der inzwischen als Synonym für die Gräueltaten während dieser Zeit dient.
Der Radio-Moderatorin Heidi (Sheri-Moon Zombie) wird die Schallplatte einer unbekannten Band namens The Lords zugespielt, die sie in ihrer Sendung auflegt. Die unheimliche Musik darauf scheint sich auf ungewöhnliche Weise auf die Zuhörerinnen der Sendung auszuwirken, und auch Heidi leidet fortan an Tag- bzw. Alpträumen. Der Autor Francis Matthias, der bei der Sendung im Studio war, um sein neuestes Buch vorzustellen, forscht nach und stößt auf eine Verbindung mit den Hexenverbrennungen von Salem…
Rob Zombie schuf hier einen sehr unheimlichen Horrorfilm mit dichter Atmosphäre, der, ganz anders als seine anderen Werke, nicht bloß auf seine Zitierwut, auf grobe Gewalt und grelle Überzeichnung setzt. Er lässt sich sehr angenehm schauen, verbreitet von Anfang an eine unheimliche Grundstimmung, die durch das audio-visuelle Design getragen wird. Zombie zieht dieses Konzept hier eisern durch, ohne in alte Muster zu verfallen und die grobe Keule rauszuholen. Genauso muss ein moderner Hexenfilm aussehen!
Drag Me to Hell (2009)
Drag Me to Hell markierte 2009 die langersehnte Rückkehr von Sam Raimi ins Horrorgenre. Dies prägte er mit Tanz der Teufel Anfang der 80er-Jahre wie kaum ein anderer. Auch mit diesem modernen Hexenfilm beweist der Regisseur, wie gut er gruselige Horrorstimmung mit humoristischen Einlagen vermischen kann, ohne dass das eine das andere dadurch ausbremst.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge, gutherzige Bankangestellte Christin, die ihrem Chef endlich beweisen möchte, dass sie reif für eine Beförderung ist. Um Stärke zu zeigen, lehnt sie ausgerechnet die Bitte der flehenden Kundin Sylvia Ganush ab, ihrer Kreditrückzahlung einen letzten Aufschub zu gewähren. Kurzerhand wird Christin von der alten Dame verflucht, die sich als Roma mit mächtigen Hexenkräften entpuppt. In drei Tagen soll sie zur Hölle fahren…
Eine alte unheimliche Roma mit schwarzmagischen Fähigkeiten, ein Todesfluch mit dämonischer Heimsuchung, mehrere Tieropfer und ein Helferduo aus Seher und spirituellem Medium – Drag Me to Hell zitiert fleißig die typischen Motive sowie Klischees des Hexenfilms und treibt sie genüsslich auf die Spitze. Zugleich sorgen Comedy-Einlagen wie Nasenblut-Fontänen oder Beißattacken ohne Zähne im Mund für einen grotesken Trash-Appeal. Drag Me to Hell ist so ein enorm kurzweiliger Horrorspaß, der alle guten Zutaten für einen gelungenen Hexenfilm mitbringt.
Hexen Hexen (1990)
Last but not least wollen wir natürlich den Bogen zum Einleitungssatz spannen. Luke (Jasen Fisher) und seine Oma Helga (Mai Zetterling), denen die Existenz von Hexen bewusst ist, verbringen ihre Ferien zufällig in dem Hotel, in dem eine Hexenkonferenz stattfinden soll. Oberhexe Miss Eva Ernst (Anjelica Huston) trommelt ihre Schar dort zusammen, um eine Hexenkonferenz abzuhalten. Um zukünftig nicht ständig Jagd auf die lästigen Kinder machen zu müssen, schlägt sie vor, vergiftete Süßigkeiten zu verschenken, um möglichst viele Kinder in Mäuse zu verwandeln. Als Luke den Plan zufällig belauscht und die Hexen ihn bemerken, machen sie Jagd auf ihn…
Hexen Hexen ist sicher nicht der gruseligste aller Hexenfilme, dennoch dürfte er bei vielen Angst ausgelöst haben. Seinerzeit galt Hexen Hexen als Kinderfilm und bekam von der FSK eine Altersfreigabe ab sechs Jahren. Wer den Film schaut, dürfte relativ schnell merken, dass ein 6-Jähriger das Gesehene ganz sicher nicht einfach so verarbeiten kann. Die tollen handgemachten Effekte und das Make Up sehen bis heute noch grandios aus. Dementsprechend haben sie den Horror für die ganzen zu jungen Zuschauer nochmals deutlich verstärkt. Legendär ist vor allem die Hexenkonferenz, in der die kinderhassenden Hexen ihre hübschen Perrücken und Masken abnehmen und sich den Schorf von ihren Köpfen kratzen, während der kleine Luke sich unter der Bühne versteckt.
Egal, ob bereits bekannt oder nicht, überzeugt euch von der Qualität des Films, die auch nach über 40 Jahren nicht verflogen ist. Aber schaut ihn bitte nicht in Anwesenheit eines Kleinkindes, denn Hexen Hexen hat es nicht ohne Grund in unserer Liste der gruseligsten Hexenfilme geschafft
Welche Hexenfilme sprechen euch an?
Wie ihr seht, ist es zwar schwierig wirklich atmosphärische Hexenfilme zu finden, aber es gibt durchaus einige. In unserer Auswahl erkennt ihr, dass die Filme dabei sehr vielfältig sind. Egal ob jung oder alt, es gab schon immer gute Hexenfilme. Auch gibt es verschiedene Zielgruppen, Hexen Hexen bspw. beweist, dass man sowohl ein jüngeres als auch ein älteres Publikum ansprechen kann. Drag Me to Hell zeigt auf, dass auch der Humor nicht zu kurz kommen muss. Welche Hexenfilme tauchen hier zurecht auf und welche Filme fehlen eurer Meinung nach? Lasst uns gern in den Kommentaren wissen.
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