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    Startseite » Sleepy Hollow
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    Sleepy Hollow

    Christian Willach (Chrischi)von Christian Willach (Chrischi)17. Juni 2020Keine Kommentare6 min Lesezeit
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    Johnny Depp kniet auf einem Bein nieder und begutachtet ein Schwert, das in den Boden gerammt ist. Das Schwert ist von Ranken umschlungen.
    Johnny Depp als Crane untersucht das Grab des kopflosen Reiters - Quelle: "Sleepy Hollow", erhältlich auf DVD & Bluray, (© Paramount Pictures)
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    Sleepy Hollow ist vermutlich die bekannteste Version um den kopflosen Reiter. Ob Tim Burtons Werk mit Johnny Depp in der Hauptrolle auch zwanzig Jahre später noch gut funktioniert oder man häufiger mit den Augen rollen muss als es im Film die Köpfe tun, erfahrt ihr hier.

    [su_youtube URL=“https://www.youtube.com/watch?v=6RsKwn_Je1k“]

    Das deutsche Blu-ray Cover zeigt die beiden Gesichter von Johnny Depp und Christina Ricci. Im unteren Bereich erkennt man einen kopflosen Reiter, der auf seinem Pferd zwischen Grabsteinen ist. Die Grabsteine sind von Nebel umhüllt.
    Das deutsche Blu-ray Cover von Sleepy Hollow – Quelle: „Sleepy Hollow“, erhältlich auf DVD & Bluray, (© Paramount Pictures)

    Worum geht es in Sleepy Hollow?

    Drei Morde sind im kleinen Städtchen Sleepy Hollow geschehen. Die Leichen wurde allesamt ohne Kopf aufgefunden. Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) wird aus New York geschickt, um die Morde aufzuklären. Laut den panischen Dorfbewohnern gehen die Morde auf das Konto eines kopflosen Reiters. Doch Cranes Arbeit beruht auf Logik und Fakten. Mit wissenschaftlichen Instrumenten möchte er die Mordserie enträtseln, und die Mythen und Legenden um die geisterhafte Gestalt als Geschwätz und Unfug aufzeigen. Doch schon während der ersten Ermittlungsarbeiten stößt der Gesetzeshüter auf allerhand mysteriöse Ungereimtheiten. Während die Zahl der kopflosen Opfer steigt, wird Cranes Festhalten an die Vernunft zunehmend auf eine harte Probe gestellt. Handelt es sich wirklich um einen Täter aus Fleisch und Blut, oder ist die Legende des kopflosen Reiters am Ende doch wahr?

    Johnny Depp in Sleepy Hollow als Ichabod Crane hat eine eigenartige Brille auf, deren Gläser von einer Lupe stammen. Das linke Glas ragt weiter heraus und ähnelt einem Fernglas. Im Hintergrund sind weitere Menschen zu sehen, die Crane bei den Ermittlungen beobachten.
    Ichabod Crane (Johnny Depp) versucht mit eigenen Instrumenten den Fall zu lösen – Quelle: „Sleepy Hollow“, erhältlich auf DVD & Bluray, (© Paramount Pictures)

    Die Geschichte des kopflosen Reiters

    Die Handlung von Sleepy Hollow dürfte in verschiedenen Varianten weitreichend geläufig sein. Die Kurzgeschichte des kopflosen Reiters von Washington Irving gibt neben vielen Verfilmungen auch als Serienadaption. Selbst in Disneys Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte findet sich eine Variante des alten Stoffs wieder. Die lose Adaption von Tim Burton dürfte jedoch ohne Zweifel die bekannteste sein. Der Regisseur hat sich Irvings Stoff zu eigen gemacht und als Ergebnis einen abwechslungsreichen Genre-Mix gezaubert. Bei Sleepy Hollow bedient er sich verschiedenster Elemente aus dem Horror-Genre, lässt aber auch den Humor nicht zu kurz kommen. Selbst der Hauch einer Romanze fehlt nicht in dieser Mischung. Obwohl diese Genres teilweise so unterschiedlich sind, harmonieren sie dennoch tadellos miteinander. Dem liegen auch die verschiedensten erfolgsversprechenden Bausteine zu Grunde.

    Der hessische Reiter (Christopher Walken) ist hier in einer Rückblende mit Kopf zu sehen. Sein Blick ist wahnsinnig und seine schwarzen Haare stehen wie elektrisiert. In der linken Hand hält er eine Axt und in der rechten sein Schwert.
    Christopher Walken spielt den hessischen Reiter – Quelle: „Sleepy Hollow“, erhältlich auf DVD & Bluray, (© Paramount Pictures)

    Burton und Elfman – Eine Kombination wie ein Versprechen

    Wenn der Name Tim Burton involviert ist, dann weiß der Zuschauer zumeist, was er erwarten kann. Burton ist ein Regisseur, der es immer wieder schafft, seine visuellen Vorstellungen fantastisch umzusetzen. Mit seinen Inszenierungen zieht er den Zuschauer hinein in seine märchenhaften Welten. Das titelgebende kleine Städtchen und die kargen Wälder um dieses herum sehen allesamt fantastisch aus. Die Sets wurden liebevoll nach der Vision seines Regisseurs gebaut und sind der Grundstein für die gruselige und gespenstische Atmosphäre des Films. Diese Bemühungen haben sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt, denn Sleepy Hollow wurde wegen dieser tollen Kulissen bei der Oscarverleihung 2000 in der Kategorie Bestes Szenenbild mit einem Goldjungen geehrt.

    Aber die Atmosphäre kann nicht nur von Bildern erzeugt werden, sondern benötigt auch eine entsprechende instrumentale Untermalung. Und da kommt einmal mehr der Name Danny Elfman ins Spiel. Bereits zuvor konnte er unter anderem Burtons Edward mit den Scherenhänden mit zauberhaften Klängen auf ein anderes Niveau heben. Kaum ein anderer Komponist vermag es, die visuellen Vorstellungen des Regisseurs so optimal mit den richtigen Klängen zu verbinden wie Elfman. Nicht umsonst holt dieser ihn immer wieder mit ins Boot, ebenso wie den Hauptdarsteller von Sleepy Hollow.

    Hochkarätige Schauspieler bis in die Nebenrollen

    Burton und Elfman ist nicht die einzige Kombination, die immer eine gewisse Qualität verspricht. Nach Edward mit den Scherenhänden und Ed Wood ist Sleepy Hollow die dritte Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp. Depp spielt Constable Ichabod Crane, einen offenkundig modern denkenden Detektiv, der in seinen Ermittlungen teils schrullig wie tollpatschig wirkt. Aber nicht selten sehen wir auch eine beinahe kindlich verängstigte Seite vom Großstädter. Dieses Wechselspiel der Charakterzüge zu beobachten, macht wirklich Spaß und zeigt Depps ganze schauspielerische Klasse. Besonders wenn er seine Eindrücke über eine angewiderte Mimik wiedergibt, muss man beim Zuschauen zwangsläufig schmunzeln. Dennoch rutscht seine Darstellung nie gänzlich ins Lächerliche ab.

    Zwei weitere große Namen des Casts sind Christopher Walken und Christina Ricci. Walken lebt in den wenigen Szenen, in denen man ihn zu Gesicht bekommt, sein irrsinniges Schauspiel erstklassig aus. Ricci ist angesichts ihrer Rollen in Addams Family und Casper als Routinier in gruseligen Streifen anzusehen. Auch wenn es ihr Erscheinungsbild anders vermuten lässt, wirkt sie neben Johnny Depp keineswegs blass und rutscht nie komplett ins zweite Glied. Aber auch in den kleinsten Nebenrollen wurde Sleepy Hollow mit hochkarätigen Schauspielern besetzt. Beispielsweise Alfred Gough, der bereits bei Batman mit Burton zusammengearbeitet hat, Ian McDiarmid (Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers) oder Dracula-Legende Christopher Lee – um nur ein paar zu nennen.

    Christina Ricci in Sleepy Hollow als Katrina Van Tassel sitzt vor dem Kamin und liest ein Buch als jemand hereinkommt und sie sich zu diesem umdreht.
    Christina Ricci spielt Katrina Van Tassel – Quelle: „Sleepy Hollow“, erhältlich auf DVD & Bluray, (© Paramount Pictures)

    Neuauflage mit Beigeschmack

    Sleepy Hollow erschien bereits 2008 als Blu-ray. Nun wurde der Film nicht nur als normale Blu-ray neu aufgelegt, sondern sogar als Mediabook mit drei verschiedenen Cover-Versionen. Aber obwohl es sich um eine Neuauflage handelt, bekommt der Cineast keinesfalls eine Aufbereitung von Bild und Ton serviert, im Gegenteil. Das Bild wurde nicht aufgebessert und ist von derselben Qualität wie damals. Einerseits trägt dieses Bild irgendwo zum Charme des Films bei, aber in der heutigen Zeit wäre ein saubereres Bild wirklich wünschenswert.

    Beim Ton ist es hier sogar noch ein wenig kurioser. Während die alte Blu-ray Auflage von 2008 noch bei der deutschen Tonspur DTS-HD High Res. 5.1 zu bieten hatte, macht man bei der Neuauflage sogar einen Schritt zurück. Die deutsche Tonspur hat hier nur noch Dolby Digital 5.1 Surround zu bieten, was deutlich herauszuhören ist, wenn man gleiche Szenen vergleicht. Das ist besonders schade, da der Sound einen Großteil des Erlebnisses eines Tim Burton Films ausmacht.

    Aber es gibt nicht nur Negatives zu berichten. Die Mediabook Cover-Varianten A (hier als Unboxing zu sehen) und B sehen wirklich schick aus. Das enthaltene Booklet bietet zudem einen schönen Mehrwert zu dem Filmerlebnis und rundet die wenigen vorhandenen Extras ab.

    Unser Fazit zu Sleepy Hollow

    Sleepy Hollow ist ein Horror-Märchen, welches mit seiner Geschichte und der schwarzhumorigen wie düsteren Atmosphäre eine Menge Spaß macht. Mit der Kombination Burton, Elfman und Depp kann nicht viel schief gehen. Besonders wenn die drei ihre verschiedenen Talente einmal mehr wie hier unter Beweis stellen und mit ihrem vereinten Können einen herausragenden Film erschaffen. Dank eines grandiosen Casts, einer fantastischen Inszenierung und seines mit Liebe zum Detail gestalteten Settings überzeugt Sleepy Hollow selbst nach zwanzig Jahren immer noch durch seinen natürlichen Charme und ist abgesehen von manchem Computereffekt recht gut gealtert.

    Sleepy Hollow erscheint am 05.06.2020 als DVD, Blu-ray und als Blu-ray Mediabook.


    © Paramount Pictures

    Christian Willach (Chrischi)

    Von seinem Kennenlernen mit dem Mauswanderer in einem Land vor unserer Zeit über seinen ersten Kinobesuch mit der rothaarigen Meerjungfrau, hat sich bis heute eines nie geändert: Die Film- und Fernsehwelt ist ein fester Bestandteil von Chrischi. Das steht nicht immer ganz im Einklang mit seiner hauptberuflichen Beschäftigung im öffentlichen Dienst, doch ein Blick in Chrischis „Cave“ mit inzwischen weit über 3.000 Medienträgern und einigen schicken Sondereditionen offenbart seine eigentliche Berufung. Auf der Suche nach Gleichgesinnten fand er schließlich Ende 2019 zu Filmtoast und ist seitdem fleißig am texten und quatschen im Zeichen des Toasts. So mancher Psychologe würde vermutlich beim Anblick auf Chrischis Filmauswahl mit der Stirn runzeln, doch fühlt sich Chrischi eben in nahezu jedem Genre wohl; außer vielleicht Horror. Seine Favoriten: Warrior, Kingsman, Lucky Number Slevin und Ratatouille sowie Filme von Nolan, Villeneuve, Anderson (Wes!) bzw. mit Robin Williams oder Kevin Costner (beide werten für ihn jeden Film auf). Sein Guilty Pleasure: Howard the Duck.

    • Christian Willach (Chrischi)
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