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    Drama Filme

    Zikaden

    Pascal Wichmannvon Pascal Wichmann28. Mai 2025Keine Kommentare4 min Lesezeit
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    Nina Hoss und Saskia Rosendahl © Lupa Film
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    Ein flirrendes Sommermärchen über Klassen, Körper und Kontrollverlust – aber was, wenn die Wahrheit längst zwischen Fliegenleibern und Schweigen liegt? Bringt uns der neue Film von Ina Weisse Zikaden nur Fragen oder auch Antworten?

    Copyright ©️ Lupa Film
    Das Key-Art von Zikaden ©️ Lupa Film

    Zikaden – Darum geht’s

    Als Isabell erkennt, dass ihre alten Eltern nicht länger alleine für sich sorgen können, nimmt ihr Leben eine Wendung. Die Suche nach Pflegepersonal gestaltet sich schwierig und auch in ihrer Ehe mit Philipp gibt es Probleme; sie pendelt zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, einem eindrucksvollen modernistischen Bau in Brandenburg, den ihr prominenter Vater in seinen besseren Zeiten selbst entworfen hat. Hier trifft sie mehrmals auf die geheimnisvolle Anja, eine alleinerziehende Mutter, die gerade so über die Runden kommt.

    Zwei-Klassen-Inszenierung

    Ein Kind, das in einem Tierkadaver liegt. Eine Frau, die sich in einem sterilen Architektenhaus von Fliegen befreien will. Es sind Bilder, welche einer Gussform entstammen, um unterschiedliche soziale Klassen zu skizzieren. Zu Beginn eingetrieben, um auseinanderzuhalten, was nie wirklich zueinanderfinden wird. Zikaden, der neue Film von Ina Weisse, beginnt mit einem Bruch – und bleibt einer. Zwei Frauen, zwei Milieus, zwei Lebenswahrheiten, die sich streifen wie Haut an Haut – flüchtig, verunsichernd und nie ganz greifbar.

    Isabell, gespielt von Nina Hoss mit gewohnt präziser Anspannung, führt ein Leben in geschliffener Repräsentation. Berlin, Immobilienbranche, ein französischer Ehemann, Wochenendhaus in einem Brandenburger Dorf, das ihr Vater einst entworfen hat und nun pflegebedürftig bewohnt. Isabell aber pendelt, zwischen Pflicht und Entfremdung, zwischen großbürgerlicher Behäbigkeit und dem zähen Versuch, sich nicht in ihrer eigenen Biografie zu verlieren. Als die Pflegefrage eskaliert, trifft sie auf Anja, gespielt von Saskia Rosendahl – eine alleinerziehende Mutter aus prekären Verhältnissen, vorgespielte Robustheit, mit einem kalten und stählernen Blick. Immer wieder mit im Fokus: die kleine Greta, Anjas Tochter.

    Zwei Frauen, gleiche Ziele

    Obwohl Isabell zweifelsohne aus einer gut situierten Familie kommt, hat sie einen herben Rückschlag zu verarbeiten. In ihrer Trauer verrennt sie sich darin, eine gute Tochter zu sein. Liebevoll versucht sie sich um ihre alten und kranken Eltern zu kümmern. Das Wohl der eigenen Eltern hat für sie über die gesamte Dauer des Films Priorität.

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    Konträr dazu ist Anja: Sie geht viel arbeiten, was zur Folge hat, dass ihre Tochter oft alleine ist. Oder mit zwei anderen Kindern Unfug treibt. Aus welch prekären Verhältnissen Greta stammt wird deutlich, als sie mit ihren Freunden Geld für ein Eis erbettelt. Auch Anja macht im Verlauf deutlich, dass Greta nicht mit den Idealen der Konsumgesellschaft aufwachsen soll. Beide Frauen wollen für ihre Familien das vermeintlich Beste. Und das eint sie.

    Keine Klischee-Schau

    Es ist kein klassischer Sozialkitsch, den Weisse hier entwirft – dafür ist Zikaden zu kühl, zu kontrolliert. Aber es ist eben auch kein echter Dialog zwischen Klassen, Körpern, Innenräumen. Anja, bleibt über die gesamte Laufzeit ein schemenhaftes Konstrukt: irgendwo zwischen Erlöserin, Bedrohung und Begehren. Sie trägt Schundromane bei sich, eine verstörte Tochter an der Hand und eine Aura, die sowohl Hilfe verspricht als auch Gefahr, ohne jemals hierzu zu werden.

    Die Beziehung, die sich zwischen Isabell und Anja anbahnt – und dann doch nicht einlöst – bleibt das eigentliche Rätsel. Mal lodert unter der Oberfläche ein Knistern, dann wieder ist nur sachliche Delegation der Pflegearbeit zu sehen. Ina Weisse deutet viel an und entscheidet sich für nichts. So bleibt das Verhältnis der beiden Frauen ein Nebel aus Projektionen, Abwehrmechanismen und heimlicher Faszination – aber nie eine echte Begegnung.

    Die Kamera rückt den Kampf ins rechte Licht

    Judith Kaufmanns Kamera findet dafür die passende Sprache: Licht, das Räume entblößt. Schatten, die sich in der offenen Architektur sammeln. Der Sommer summt, die Zikaden schreien – doch unter der Oberfläche bleibt es kühl. Die Angst der oberen Mittelschicht vor dem sozialen Eindringen, vor Kontrollverlust, wird mit fast thrillerhaften Vibrationen durchgespielt. Doch die Figuren wirken dabei oft wie Platzhalter: Anja als Chiffre der Unterschicht, Isabell als Archetyp der saturierten Tochter mit schlechtem Gewissen. Zwischen ihnen: viel Bedeutung, wenig gelebte Realität.

    Weisse bleibt damit schlussendlich sich selbst treu – und ihren Grenzen. Schon in Das Vorspiel spiegelten sich zwei ungleiche Frauen über Fragen von Macht, Nähe und Identität. Doch was damals nervös pulsierte, wirkt hier seltsam ausgestellt. Das Drehbuch vertraut zu sehr auf Konstellation statt Dynamik. Und so bleibt Zikaden ein Film, der vieles anstößt, aber wenig ausrollt.

    ©️ Lupa Film

    Unser Fazit zu Zikaden:

    3 Okay

    Zikaden will die soziale Kluft hörbar machen, doch es zirpt nur im Feuilleton-Oktavheft. Zwischen einer Architektentochter in der Lebenskrise und einer Reinigungskraft mit rätselhafter Aura entsteht kein echtes Band – nur ein flüchtiges Flirren im Sommerlicht. Sehenswert inszeniert, präzise gespielt – und dennoch ein Film, der sich eher vor seinen Figuren fürchtet, als ihnen wirklich nahe zu kommt.

    Zikaden läuft demnächst in den deutschen Kinos an.

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    Pascal Wichmann

    Pascal, Jahrgang 1998, lebt an der malerischen Nordsee und ist seit Ende 2024 Teil von Filmtoast. Er bringt dort seine Leidenschaft für Film und Serie ein – mit einem besonderen Fokus auf die handwerklichen Aspekte: Schnitt, Ton, Musik und Schauspiel stehen für ihn im Zentrum der Betrachtung. Beruflich ist Pascal als Kaufmann in der (Tiefkühl-)Logistik tätig, wo Struktur und Präzision genauso zählen wie in der Welt des Films. Serien wie House of Cards, The Morning Show und Infiltration gehören zu seinen Favoriten, während sein Filmspektrum von Blockbustern wie Inception und Star Wars bis hin zu Arthouse- und Independent-Produktionen reicht. Besonders beeindruckt hat ihn 1917, insbesondere in Bezug auf Schnitt und Kameraarbeit. Und wenn es um Soundtracks geht, steht für Pascal Hans Zimmer – allen voran mit seiner Komposition für Interstellar – ganz oben auf der Liste.

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