Der dunkle Ritter ist zurück und wartet darauf in der neuen animierten Serie Batman: Caped Crusader, alten und neuen Schurk:innen in Gotham City das Handwerk zu legen. Ob die neue Serie auf Prime Video eure Zeit wert ist, erfahrt ihr hier.
Worum geht es bei Batman: Caped Crusader?
Gotham City, eine Stadt voller Korruption und Krimineller. Die Guten sind klar in der Unterzahl und die Bürger leben in ständiger Angst. Doch aus der Dunkelheit tritt einer der Korruption und der Kriminalität entgegen: Batman. Auf seinem Ein-Mann-Kreuzzug für Gerechtigkeit wird jedoch auch er als Gesetzloser von der Polizei gejagt. Während er im Schatten seine heroischen Taten vollbringt, treten immer mehr maskierte Schurk:innen zu Tage, die brutaler und tödlicher agieren als alle Gangster zuvor, was unvorhergesehene Folgen für Batman und die Stadt hat.

Was gibt’s Neues, Batman?
Eigentlich müsste man meinen, dass zu Batman schon mehr als genug Serien- und Filmadaptionen bzw. Interpretationen existieren und die Fledermaus keine neuen Geschichten mehr zu erzählen hat. Und zunächst wirkt Batman: Caped Crusader optisch nahe an der alten animierten Serie aus den 90ern. Spätestens nach zwei Episoden ist nicht nur optisch ein frischer Anstrich zu erkennen. Gerade in den Actionszenen wird deutlich das man nicht nur auf altbewährtes setzt, sondern dass die Macher, zu denen unter anderem auch JJ Abrams und Matt Reeves als ausführende Produzenten zählen, mehr liefern möchten.
Klar, zunächst ist es wie in anderen Anfangsgeschichten um Batman und sein Alter Ego Bruce Wayne, die in der deutschen Synchro erneut von David Nathan (Christian Bales Sprecher in den Dark Knight Filmen) gesprochen werden. Bruce Wayne wird begleitet auf seinem Weg zum maskierten Mann, der Selbstjustiz ausübt und zu dem Symbol wird, welches den Gangstern in Gotham City das Fürchten lehren soll. Jedoch macht alleine dieser sich wiederholende Ausgangspunkt nach wie vor den Reiz eines Batman aus. Hieraus lassen sich seine Geschichten immer wieder neu und relevant erzählen, da die Vielschichtigkeit seiner Figur unendlichen Spielraum für neue Interpretationen aufbietet. Tagsüber ein Milliardär und Wohltäter für die Öffentlichkeit, nachts Verbrechensbekämpfer mit Maske und Umhang. In Batman: Caped Crusader greift man dieses Gerüst auf und verbindet die bekannten klassischen Elemente mit einer modernen und zeitgemäßen Erzählweise.
Die besondere düstere Note
Bereits nach wenigen Minuten wird bei näherer Betrachtung klar, dass die neue Serie eine erfrischende und tiefgründige Interpretation der Anfänge des Dunklen Ritters zu bieten hat. Hierfür steht vor allem der Animationsstil von Batman: Caped Crusader. Die visuelle Ästhetik erinnert an Noir-Filme der 40er Jahre, mit Schatten und Lichtspielen, die Gotham City in eine geheimnisvolle und bedrohliche Atmosphäre tauchen. Der Stil ist gleichzeitig elegant und roh, mit detaillierten Hintergründen und flüssigen Animationen, die wie bereits erwähnt, die Actionszenen dynamisch und packend machen und darüber hinaus wesentlich zur düsteren Stimmung der Serie beitragen.
In Batman: Caped Crusader bekommen wir auch wieder einen Batman zu sehen, der sich in erster Linie durch Detektivarbeit auszeichnet, um die teils ikonischen Schurke:innen an ihren Vorhaben zu hindern. Unterstützt wird er natürlich wieder von seinem getreuen Butler Alfred, zu dem Batman/Bruce allerdings deutlich distanzierter wirkt als in sämtlichen Vorgängern. Die Serie baut die Charakterentwicklung hier somit noch tiefer auf und konzentriert sich nebenher auch stärker auf die psychologischen Aspekte von Bruce Waynes Doppelleben. So liegt der Fokus in jeder Episode eben nun nicht mehr nur auf Batmans Kampf gegen das Verbrechen, sondern enthüllt, immer wieder was zur Düsternis, die dem Kreuzritter innewohnt. Und besonders diesem düsteren Ton liegt bereits die besondere Stärke von Batman: Caped Crusader.

Alte und neue Gesichter
Im Vergleich zu früheren animierten Batman-Serien wie Batman: The Animated Series zeichnet sich Batman: Caped Crusader durch eben diesen düstereren und vor allem erwachseneren Ton aus. Und nicht nur der dunkle Ritter, sondern auch die Gegenseite trägt einen erheblichen Beitrag dazu bei, dass diese Wirkung erzielt wird. In jeder Episode werden bekannte und weniger bekannte Schurk:innen eingeführt, oder erscheinen zumindest in neuem Glanz. Einige der üblichen Verdächtigen bekommen einen modern aufgesetzten Ursprung verpasst, der zunächst überraschend und im Nachgang sehr passend für das Gesamtbild interpretiert wurde. Dazu gesellen sich eher unbekannte Charaktere bzw. Charaktere, die normalerweise nicht zu Batmans regelmäßigen Widersachern zählen.
Gemeinsam haben sie in Batman: Caped Crusader, dass sie allesamt erstmals deutlich mehr Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. In der Kürze der Zeit (eine Episode liegt bei ca. 20-25 Minuten) entsteht ein besserer Eindruck denn je ob derer Motivationen und kommt vereinzelnd einer Charakterstudie nahe. Die Folge daraus ist, dass Batman: Caped Crusader eine dichtere und fesselndere Geschichte zu bieten hat, als die meisten Serien der Fledermaus zuvor. Diese intensive Atmosphäre macht am Ende die neue Serie zu einer mehr als gelungenen Neuinterpretation, die die lose erscheinenden Episoden nach und nach miteinander verknüpft und am Ende große Freude auf eine weitere Staffel schürt.
Unser Fazit zu Batman: Caped Crusader
Batman: Caped Crusader ist ein Muss für jeden Batman-Fan und für Liebhaber von tiefgründigen, gut erzählten Geschichten. Die Serie bietet nicht nur spannende Action, sondern vor allem bekannte und weniger bekannte Charaktere im neuen Gewand und tiefgründiger als je zuvor. Der düstere, realistische Ansatz kombiniert mit der Animation schafft es die Essenz von Batman neu zu interpretieren und gleichzeitig Altbewährtes zu erhalten. Wer sich also mit dem Kreuzritter im Umhang ins Abenteuer stürzt, wird nicht enttäuscht werden.
Batman: Caped Crusader ist seit dem 01. August 2024 im Abo von Amazon Prime Video.
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Von seinem Kennenlernen mit dem Mauswanderer in einem Land vor unserer Zeit über seinen ersten Kinobesuch mit der rothaarigen Meerjungfrau, hat sich bis heute eines nie geändert: Die Film- und Fernsehwelt ist ein fester Bestandteil von Chrischi. Das steht nicht immer ganz im Einklang mit seiner hauptberuflichen Beschäftigung im öffentlichen Dienst, doch ein Blick in Chrischis „Cave“ mit inzwischen weit über 3.000 Medienträgern und einigen schicken Sondereditionen offenbart seine eigentliche Berufung. Auf der Suche nach Gleichgesinnten fand er schließlich Ende 2019 zu Filmtoast und ist seitdem fleißig am texten und quatschen im Zeichen des Toasts. So mancher Psychologe würde vermutlich beim Anblick auf Chrischis Filmauswahl mit der Stirn runzeln, doch fühlt sich Chrischi eben in nahezu jedem Genre wohl; außer vielleicht Horror. Seine Favoriten: Warrior, Kingsman, Lucky Number Slevin und Ratatouille sowie Filme von Nolan, Villeneuve, Anderson (Wes!) bzw. mit Robin Williams oder Kevin Costner (beide werten für ihn jeden Film auf). Sein Guilty Pleasure: Howard the Duck.